Silvester in München: Drei Kinder schwer verletzt, Mob liefert sich Straßenschlacht
München - Wegen Feuerwerk und Randalierern mussten Polizei und Feuerwehr in München am gestrigen Dienstagabend hundertfach ausrücken. Drei verletzte Kinder und ein hoher Sachschaden sind die traurige Bilanz der Einsatzkräfte.
Besonders hervor stach ein Einsatz an der Wittelsbacherbrücke. Laut Polizei hatten sich hier in der Nacht rund 300 Menschen aus dem linken Spektrum versammelt. Teilweise waren die Beteiligten vermummt.
Die Horde randalierte und griff die Beamten an. Gegenstände wurden angezündet und auf Polizisten geworfen. Auch Feuerwerkskörper sollen in Richtung der Polizei geschossen worden sein.
"Mit starken Kräften" habe man die Lage entspannen können, berichtet die Polizei. Mehrere Randaliere seinen festgenommen worden. Außerdem wurden zahlreiche Platzverweise ausgesprochen. Fünf Polizisten wurden beim Einsatz verletzt.
Die Wittelsbacherbrücke, sowie die umliegenden Straßen, wurden zur Sicherheit zwischenzeitlich für den Verkehr gesperrt.
14-Jähriger sprengt sich Teile seiner Hand durch Böller weg
Mehrere Kinder wurden in der Nacht im Stadtgebiet durch Feuerwerkskörper verletzt. Wie die Münchner Feuerwehr mitteilt, erlitten ein Zweijähriger und ein Elfjähriger Verbrennungen an Hand, Hals und Gesicht. Ein 14-jähriger Junge sprengte sich Teile seiner Hand mit einem Böller weg. Alle drei wurden in Kliniken transportiert.
Die Rettungsfahrzeuge mit Notarzt mussten in der Nacht insgesamt 128 Mal ausrücken. Meist war übermäßiger Alkoholkonsum die Ursache für Stürze, Verletzungen und Streitigkeiten, so die Einsatzkräfte.
Ansonsten war die Feuerwehr wegen mehrerer kleiner Brände im Einsatz. So steckte in Riem eine Rakete einen Balkon in Brand. Das Feuer breitete sich aus und richtete einen Schaden von 50.000 Euro an.
"Etliche Mülltonnen, Container und Mülltonnenhäuser fielen den Flammen zum Opfer. Zum Teil standen hier ganze Einhausungen mit mehreren Großraumtonnen in Vollbrand", berichtete die Feuerwehr weiter.
Mehr als 700 Einsätze in der Silvesternacht in München, zahlreiche entlaufene Hunde
Indes rückte die Polizei von 18 Uhr am Abend bis 7 Uhr morgens 710 Mal aus. Es kam zu 46 Ruhestörungen, 65 Körperverletzungsdelikten, 110 Einsätzen wegen Pyrotechnik und über 70 Einsätzen im Zusammenhang mit Bränden, so die Bilanz am Mittwochmorgen.
Auf dem Marienplatz feierten den Angaben zufolge rund 6000 Menschen, rund um den Friedensengel rund 3000.
"Viele Tiere litten auch unter der Knallerei", berichteten die Beamten. Schon am Nachmittag waren um die zehn Anrufe von Besitzern eingegangen, deren Hunde wegen gezündeter Böller weggelaufen waren. Andere meldeten sich, weil sie einen zugelaufenen Hund in ihre Obhut genommen hatten.
"Einige der Tiere konnten mit ihren Besitzern bereits wieder vereint werden", teilte die Polizei mit.
Erstmeldung 7.15 Uhr, zuletzt aktualisiert 10.50 Uhr
Titelfoto: Berufsfeuerwehr München (2)