"Redet sehr oft wirres Zeug": Amokfahrer von München soll sich seiner Tat nicht bewusst sein

München - Er hat eine Mutter (†37) und ihr Kind (†2) getötet, viele Opfer und Helfer werden die schrecklichen Bilder der Amokfahrt von München ihr Leben lang vor Augen haben. Doch versteht Farhad N. überhaupt, was er angerichtet hat?

Farhad N. (24) war am 13. Februar 2025 mit einem Mini Cooper in einen Demonstrationszug der Gewerkschaft ver.di gerast.
Farhad N. (24) war am 13. Februar 2025 mit einem Mini Cooper in einen Demonstrationszug der Gewerkschaft ver.di gerast.  © NEWS5/Lars Haubner

Der 24 Jahre alte, abgelehnte Asylbewerber aus Afghanistan, der im Oktober 2021 kurz nach der Machtübernahme der Taliban in seiner Heimat wegen deshalb ausgesetzter Abschiebungen eine Aufenthaltserlaubnis erhalten hatte, sitzt in der psychiatrischen Abteilung der JVA Straubing ein.

Dort sei er zwar gefasst, "sich seiner Tat aber nicht bewusst", schilderte sein Anwalt im Gespräch mit BILD und ergänzte: "Er redet sehr oft wirres Zeug."

Eine Bewertung seiner geistigen Verfassung sei schon in Auftrag. Es gelte zunächst einmal, dieses schriftliche Kurzgutachten über den psychischen Zustand seines Mandanten abzuwarten, erklärte der Verteidiger weiter. Anschließend würden die nächsten Schritte entsprechend unternommen.

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Ermittlungen der für den Fall zuständigen Generalbundesanwaltschaft wegen Mordes sowie mehrfachen versuchten Mordes laufen. Aktuell wird von einer islamistisch motivierten Tat ausgegangen. Eine Radikalisierung war wohl erst kurz zuvor erfolgt.

Derzeit befindet sich der 24-Jährige in der psychiatrischen Abteilung der JVA Straubing.
Derzeit befindet sich der 24-Jährige in der psychiatrischen Abteilung der JVA Straubing.  © Armin Weigel/dpa

N. war am 13. Februar dieses Jahres mit einem Mini Cooper von hinten in einen Demonstrationszug der Gewerkschaft ver.di gerast. Mindestens 39 Menschen wurden bei dem Anschlag verletzt, mehrere von ihnen schwer. Eine Mutter und ihr kleines Mädchen verloren zwei Tage nach der Amokfahrt in einer Klinik schlussendlich den erbitterten Kampf um ihr Leben.

Titelfoto: NEWS5/Lars Haubner

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