Unwetter als Stimmungsmache? Lage in Nürnberg löst Betroffenheit und Streit aus
Nürnberg - Nach den heftigen Gewittern in Franken und vor allem über Nürnberg haben sich Politiker in Bayern betroffen gezeigt. Gleichzeitig steckt in der Situation aber auch jede Menge politischer Zündstoff.
"Was für ein schlimmes Unwetter in #Nürnberg. Unser Mitgefühl mit allen, die davon betroffen waren", schrieb der Ministerpräsident Markus Söder (55, CSU) am Freitag auf der Plattform X, ehemals Twitter. Zugleich dankte er den Einsatzkräften für ihre "hervorragende Arbeit".
Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, Ludwig Hartmann (45), schrieb, die Bilder aus Nürnberg seien erschreckend. "Meine Gedanken sind bei allen, die heute den schlimmsten Tag ihres Lebens haben." Dies verband er mit Kritik an der Klimapolitik der CSU. Die Klimakrise sei längst auch in Bayern angekommen. "Vielleicht merkt das nun endlich auch Markus Söder."
Er wolle nicht, dass der Alltag seiner Kinder in Zukunft so aussehe, schrieb Hartmann. "Ich will, dass Bayern endlich die Lösungen umsetzt, die auf dem Tisch liegen: Windräder und Stromnetze bauen, der Wirtschaft beim klimaneutralen Umbau helfen."
CSU-Generalsekretär Martin Huber (45) warf ihm daraufhin Stimmungsmache vor. "Ein Unwetter so für Wahlkampf zu instrumentalisieren, ist schäbig. Ist Ihnen das nicht peinlich?", schrieb Huber auf X.
Politiker in Bayern zeigen sich betroffen von Unwetter-Auswirkungen
Heftige Gewitter mit Sturm und Starkregen sind am Donnerstagabend über Teile Frankens gezogen und haben in Nürnberg weite Teile der Innenstadt unter Wasser gesetzt.
Autos und Straßenbahnen blieben in überfluteten Unterführungen stecken. Polizei und Feuerwehr rückten zu Hunderten Einsätzen aus.
Titelfoto: Bildmontage: Daniel Löb/dpa, Sven Hoppe/dpa