Nächster Vorwurf: Aiwanger soll Hitlergruß gezeigt haben!

München - In der Affäre um ein antisemitisches Flugblatt aus Schulzeiten gibt es neue Vorwürfe gegen Bayerns Vize-Regierungschef Hubert Aiwanger (52).

Hubert Aiwanger (52) soll es als Jugendlicher witzig gefunden haben, Adolf Hitler zu imitieren.
Hubert Aiwanger (52) soll es als Jugendlicher witzig gefunden haben, Adolf Hitler zu imitieren.  © Peter Kneffel/dpa /dpa

Der heute 52-Jährige soll beim Betreten des schon besetzten Klassenzimmers früher ab und zu "einen Hitlergruß gezeigt" haben, wie Mitschüler Mario Bauer dem ARD-Magazin "Report München" sagte, demnach ein Mitschüler von der 7. bis 9. Klasse.

Zudem habe Aiwanger "sehr oft diese Hitler-Ansprachen nachgemacht in diesem Hitler-Slang". Auch judenfeindliche Witze seien "definitiv gefallen". Welche "starke Gesinnung" dahinter gesteckt habe, könne man nur schwer sagen, "keine Ahnung".

Aiwanger selbst reagierte am Mittwoch auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur dazu zunächst nicht. Und auch die Sprecher der Freien Wähler sowie des Wirtschaftsministeriums sagten zunächst nichts.

Merz über den Anschlag in Magdeburg: "Warum werden wir solche Leute nicht los?"
Friedrich Merz Merz über den Anschlag in Magdeburg: "Warum werden wir solche Leute nicht los?"

Auf Aiwangers Profil auf X (ehemals Twitter) gab es indes erstmals seit Tagen einen neuen Eintrag: "#Schmutzkampagnen gehen am Ende nach hinten los. #Aiwanger", stand dort am Mittwoch zu lesen. In aller Regel verfasst der Freie-Wähler-Chef sämtliche Posts selbst.

Ob das auch diesmal der Fall war, dafür gab es zunächst keine Bestätigung.

Freie Wähler kritisieren "Diffamierungsversuche"

Während sich die Vorwürfe zu Hubert Aiwanger (52) häufen, stellen sich seine Freien Wähler hinter ihren Parteichef.
Während sich die Vorwürfe zu Hubert Aiwanger (52) häufen, stellen sich seine Freien Wähler hinter ihren Parteichef.  © Tobias C. Köhler/dpa

Söder (56, CSU) forderte Aiwanger am Mittwoch daraufhin noch einmal auf, alle im Raum stehenden Vorwürfe schnell und umfassend zu klären. Das gelte für Fragen, die es schon seit dem Wochenende gebe, und auch für die "neuen Vorwürfe", die nun bekannt geworden seien, erklärte der CSU-Vorsitzende.

Die 25 Fragen an Aiwanger umfassten auch die neuen Vorwürfe, betonte er. Söder reagierte damit auf eine Nachfrage zu der ARD-Berichterstattung.

Dem ARD-Magazin hatten die Freien Wähler auf Anfrage zu den Vorwürfen mitgeteilt: "Der Landesverband der Freien Wähler Bayern, der Vorstand der Freien Wähler Landtagsfraktion sowie alle Kabinettsmitglieder der Freien Wähler stehen geschlossen hinter Hubert Aiwanger."

Und weiter: "Sie wehren sich gegen alle Diffamierungsversuche und Spekulationen zur Person Hubert Aiwanger." Der gesamte Landesvorstand der Freien Wähler Bayern wolle eine "bürgerliche Koalition" mit der CSU in Bayern fortsetzen.

"Dies ist nur gemeinsam mit Hubert Aiwanger möglich." Auf die Schilderungen des Mitschülers ging die Stellungnahme der Freien Wähler den Angaben zufolge nicht ein.

Titelfoto: Peter Kneffel/dpa /dpa

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