Warm zur Wiesn: Oktoberfest-Start bringt Sonne und mildes Herbstwetter mit sich
München - Das Wetter auf der Wiesn: Das ist neben dem Bierpreis das zweitwichtigste Thema, das den Münchner vor dem Oktoberfest bewegt.
Dieses Jahr sieht es gut aus. Sonne und mildes Herbstwetter mit bis knapp über 20 Grad verspricht der Deutsche Wetterdienst (DWD) für den Wiesn-Start am Samstag, ähnliche Aussichten gibt es für Sonntag, wenn die Trachtler zur Wiesn ziehen.
"Wir haben ruhiges Septemberwetter zu erwarten", sagte der DWD-Meteorologe Reik Schaab. "Das Wiesn-Wetter lässt sich gut an." Zumindest am Wochenende können Besucher den Regenschirm zu Hause lassen.
Das soll sich vermutlich zu Beginn nächster Woche schon wieder ändern. "Am Montag gibt es wieder ein paar Signale für Regen und Temperaturen unter 20 Grad. Wer kann – das erste Wiesn-Wochenende nutzen – danach geht es eher ins Wechselhafte", sagte Schaab.
Es werde herbstlich, aber: "Am Sonntag haben wir auch den Herbstbeginn, da kann es dann auch herbstlich werden." Vor zwei Jahren waren die Temperaturen auch tagsüber teils bei um zehn Grad geblieben – ausnahmsweise durften die Eisstände deshalb umswitchen und Glühwein ausschenken.
Dabei hat die Wiesn ihr ganz eigenes Klima, dort kann es vor allem abends wärmer sein als sonst in der Stadt – wo es allgemein schon wärmer als in der ländlichen Umgebung ist.
80 Watt pro Besucher: Massen machen Wiesn wärmer
Die Masse macht's: Auf der Wiesn drängen sich Zehntausende Besucher, dazu kommen Imbissstände mit Grills und die Zelte mit ihren Küchen.
Schon vor Jahren hatte der Bonner Meteorologe Karsten Brandt herausgefunden, dass die vielen feiernden Menschen nicht nur die Stimmung anheizen.
Ein Mensch erzeuge 80 Watt – so viel "wie eine große alte Glühbirne", argumentierte er.
Das macht nach Brandts Angaben vor allem abends, wenn die Sonne weg ist, ein paar Grad aus. Für den Samstag sagte er etwa für den Abend gegen 20 Uhr auf der Wiesn noch bis zu 20 Grad voraus – während es rundherum schon auf etwa 15 Grad abkühlen soll.
Auch die Luftfeuchtigkeit auf dem Fest sei höher - weil die warme Luft mehr Wasser speichere, aber auch durch die vielen Küchen, Hendl-Bratereien, Lichter und Fahrgeschäfte. Außerdem atmen die Menschen, manche schwitzen auch - weitere Feuchtigkeit.
Brandt hatte 2004, 2005 sowie 2016 und 2017 an mehreren Tagen auf dem Fest Temperatur und Luftfeuchtigkeit gemessen und mit Angaben verschiedener Wetterstationen im Münchner Stadtgebiet verglichen.
Titelfoto: Felix Hörhager/dpa