Oktoberfest-Bilanz an Tag eins: Frau intubiert, viele fallen dem Bier zum Opfer

München - Zu viel Bier! Das ist zweifelsohne eine der häufigsten Diagnosen auf der Sanitätswache der Wiesn. Aber es gibt auch Patienten mit ganz anderen Verletzungen auf dem Oktoberfest in München.

Der Oktoberfest-Sanitätsdienst ist auf nahezu jeden Fall vorbereitet - und das muss während der Wiesn-Zeit auch so sein.  © Lennart Preiss/dpa

Zum Auftakt herrscht wenig überraschend bereits Hochbetrieb an der Sanitätsstation der Aicher Ambulanz: Die Sanitäter haben am ersten Tag rund 650 Patientinnen und Patienten versorgt - etwa ein Drittel davon wegen Intoxikation: zu viel Alkohol.

Als Erste war am Samstagnachmittag um 14.31 Uhr zweieinhalb Stunden nach dem Anstich - und damit dem Beginn des Bier-Ausschanks - eine 24-jährige Besucherin aus den USA mit der Trage zur Station gebracht worden. Sie war nicht mehr ansprechbar.

Das Bier auf der Wiesn hat seine Tücken: Es ist mit etwa sechs Prozent Alkohol stärker als ein normales Helles, es gibt nur Maß, also einen ganzen Liter - und bei dem noch warmen Wetter in der Schwüle der Bierzelte rinnt es leichter die Kehle hinunter.

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Der einmal mehr gigantische Besuchersturm in die Zelte habe außerdem zu einigen Stürzen geführt, berichtete die Aicher Ambulanz weiter. Ein Patient habe sich bei diesem gar die Schulter ausgekugelt und zwei Finger ausgerenkt.

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Oktoberfest in München: Frau hat Krampfanfall und muss intubiert sowie beatmet werden!

Eine Frau hat es am ersten Tag besonders schlimm erwischt. Sie musste im Akutraum sogar intubiert und beatmet werden.  © Lennart Preiss/dpa

Viele Besucher kamen mit blutigen Blasen an den Füßen, kleineren Schnitten oder mehr oder weniger heftigen Kreislaufproblemen in die Station. Ein junger Mann zog sich bei einer starken Bremsung eines Fahrgeschäfts eine Prellung am Bauch zu.

Diagnose zum Glück: nicht so schlimm. Er konnte nach eingehender Untersuchung weiterfeiern.

Einige Patienten mussten jedoch auch in Kliniken gebracht werden, etwa eine Frau, die nach einem Krampfanfall intensivmedizinisch behandelt und im Akutraum intubiert und beatmet werden musste.

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Der Wiesn-Computertomograf kam 14-mal zum Einsatz - drei Patienten wurden aufgrund kritischer Befunde in Krankenhäuser gebracht. Das Gerät ist seit 2022 auf dem Oktoberfest und wird vor allem bei Kopfverletzungen eingesetzt, um Hirnblutungen auszuschließen.

Rund 530 Einsatzkräfte, darunter 55 Ärztinnen und Ärzte, werden sich an den 16 Festtagen vor Ort kümmern. Auf der Wiesn 2023 behandelten die Aicher Helfer 8157 Patienten - mehr als 30 Prozent wegen alkoholbedingter Ausfälle.

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