Oktoberfest 2024: Alle wichtigen Infos zum größten Volksfest der Welt

München - Ab kommendem Samstag herrscht in München wieder Ausnahmezustand: Oktoberfest. Nicht nur Neulinge haben Fragen: Was kostet das Bier, darf man kiffen, wie bekommt man einen Tisch - und: Ist die Wiesn sicher?

Wie steht es auf der Wiesn um die Sicherheit?

Hydraulische Poller sollen die Wiesn sicherer machen.  © Sven Hoppe/dpa

Gleich vorab: Konkrete Gefährdungshinweise gibt es laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (67, CSU) nicht. Die abstrakte Gefährdungslage durch den islamistischen Terrorismus sei aber hoch. Die Sicherheitsbehörden seien höchst wachsam, jedem Hinweis werde akribisch nachgegangen.

Für die Wiesn gibt es ein ausgeklügeltes Sicherheitskonzept: Kontrollen an den Eingängen, ein Verbot für große Taschen, Messer und Glasflaschen, hohe Polizeipräsenz, versenkbare Poller und Beton-Blumenkübel gegen Auto-Attacken.

Als Konsequenz aus jüngsten Taten verschärft die Stadt die Maßnahmen weiter. Bei Kontrollen werden erstmals stichprobenartig und verdachtsabhängig Hand-Metalldetektoren eingesetzt. Laut Festleiter Clemens Baumgärtner (CSU) wird es zudem mehr Ordner geben.

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Auch die Wirte wollen teils strenger kontrollieren, etwa an den Seiteneingängen der Zelte. Oberbürgermeister Dieter Reiter (66, SPD), der am 21. September das Fest eröffnet, unterstrich, es werde alles getan, um die Wiesn-Gäste zu schützen.

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Darf auf der Wiesn gekifft werden?

Nein. Bayern hat das Kiffen auf Volksfesten und in Biergärten per Landesgesetz verboten.

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Oktoberfest 2024 in München: Was kostet das Bier und das Essen?

Das 189. Oktoberfest findet vom 21. September bis 6. Oktober 2024 auf der Münchner Theresienwiese statt.  © Peter Kneffel/dpa

Egal, wie der Preis ausfällt - gegrantelt wird immer. Dieses Jahr ein kleiner Aufschrei: Der Preis für die Maß knackt die 15-Euro-Marke. Sie kostet zwischen 13,60 und 15,30 Euro.

Dabei bekommt man beim extra nach geheimen Rezepten gebrauten Wiesn-Bier mehr Alkohol fürs Geld: Der Alkoholgehalt liegt bei etwa sechs Prozent.

Wer nur den Durst löschen will, muss nicht zur Maß und damit tief in die Tasche greifen. Seit dem Vorjahr gibt es kostenlos Trinkwasser an Brunnen auf dem Gelände. Tafelwasser im Zelt kostet im Schnitt über zehn Euro pro Liter.

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Auch beim Essen wird es teurer. Ein Grund ist die höhere Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie, die seit Januar wieder von sieben auf 19 Prozent angehoben wurde - den Wert vor der Corona-Pandemie.

"Von einer Erhöhung um 15 Prozent muss ausgegangen werden; 12 Prozent entfallen dabei auf die Angleichung der Mehrwertsteuer auf das Vor-Corona-Niveau und drei Prozent auf allgemeine Kostensteigerungen", sagt Co-Wirtesprecher Christian Schottenhamel.

Er verweist auf die Bundesregierung: Sie habe ihr Versprechen gebrochen, bei der 7-prozentigen Mehrwertsteuer auf Speisen zu bleiben.

Wiesn in München: Wie bekommt man einen Platz im Bierzelt?

Die reservierbaren Plätze sind so gut wie weg. Die Wirte vergeben aber nicht alle Plätze. Wer gut zu Fuß ist, stürmt gleich morgens bei der Öffnung des Festgeländes zum Zelt seiner Wahl.

Chance für Kurzentschlossene: Seit dem Vorjahr können Gäste, die ihre Reservierung nicht wahrnehmen wollen, diese auf einer Tauschbörse anbieten. Pro Platz müssen die Gäste Verzehrgutscheine kaufen, dazu kommt eine geringe Gebühr.

Internet-Graumarkt: Hier werden massiv Kosten aufgeschlagen - und die Plätze sind in Einzelfällen nicht sicher. Verbraucherschützer raten: Finger weg!

Fesch zur Wiesn: Welches Outfit ist angesagt?

Blasmusiker gehen vor dem Riesenrad über den Festplatz.  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Dirndl und Lederhose gelten als Wiesn-Uniform schlechthin. Beim Dirndl heuer farblich trendy: "Modisches Lila, helles Mint und Salbei, königliches Blau, tiefes Rot, Tannengrün bis hin zu elegantem Schwarz", wie der Geschäftsführer der Trachten-Kette Angermaier, Axel Munz, sagt.

Dirndl-Designerin Angelika Zwerenz sieht auch "Lavendel und Flieder" - und hat nach dem Auftritt der Pop-Ikone Taylor Swift "Swiftie-Dirndl" designt.

Für den Mann sieht Munz kurze, handgearbeitete Lederhosen in Hirsch und Wildbock "mit aufwendigen Stickereien, vielfach im Vintage-Look".

Auf dem Weg zum Fest bieten Buden billige Varianten - für alle, die noch rasch in Dirndl und Lederhose schlüpfen wollen.

Dieses Outfit hat wenig zu tun mit traditionellen Trachten, die bestimmte Orte kennzeichnen und schon mal einen vierstelligen Betrag kosten. Zu sehen sind sie etwa beim Trachtenumzug am Sonntag nach dem Wiesnstart.

Was ist neu auf dem Oktoberfest 2024 und welche Attraktionen gibt es?

Das Teufelsrad ist eine Institution mit viel Tradition auf der Wiesn.  © Christian Charisius/dpa

Einige Fahrgeschäfte, etwa das "Hupferl" aus dem Jahr 1987, und der "Holzpfosten Scooter", ein Autoscooter wie in den 1960er- und 1970er-Jahren. Außerdem: ein 12D-Kino mit "Live dabei"-Gefühl.

Erstmals auf der Oidn Wiesn ist - nach erheblichem auch gerichtlichem Hickhack - das Musikantenzelt "Boandlkramerei". Es löst das Herzkasperlzelt ab.

Modische Neuheiten: Käppis mit Wiesn-Logo - die vielleicht das Zeug haben, den unverwüstlichen Hut mit Plüschhendl abzulösen.

Die Steilwandfahrer sorgen für Nervenkitzel pur. In einer Arena mit senkrechten Wänden rasen die Artisten mit ihren Motorrädern im Kreis.

Im Flohzirkus gibt es nur wenige Zuschauerplätze, die Darsteller sind ja recht klein: Hier spielen Flöhe Fußball oder ziehen ein Mini-Karussell. Ihre Mahlzeit nehmen sie am Arm des Direktors.

Traditionell zur Wiesn gehören die Rutsche Toboggan, die Olympia-Looping-Achterbahn mit fünf Ringen, das Teufelsrad oder das Karussell Krinoline mit Live-Musik, benannt nach dem Reifrock der Damen.

Legendär ist das Varieté Schichtl, das täglich mehrfach das Programm "Die Enthauptung einer lebenden Person auf offener, hell erleuchteter Bühne mittels Guillotine" zelebriert - im vergangenen Jahr war es die 15.000-ste Köpfung.

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