Spontan-Hilfe auf Wiesn: Vorbeikommender Chefarzt renkt "unbeeindruckt kurzerhand" Knie am Biertisch ein
München - Lassen Sie mich durch, ich bin Arzt. Das könnte ein Besucher des Oktoberfestes gesagt haben, als er bemerkte: Hier muss ein Profi ran. Und für den "Patienten" konnte es kaum einen besseren Zufall geben.
Der "Profi" machte auch relativ kurzen Prozess mit der Verletzung vor Ort.
Aber was genau war eigentlich passiert? Ein junger Mann hatte sich auf eine wohl recht üble Art auf dem Oktoberfest das Knie verdreht.
Vor Schmerzen schreiend wurde unter anderem das Sicherheitspersonal am Sonntag auf den Mann aufmerksam.
Diese reagierten sofort und räumten Biertische im Hackerzelt ab, um den jungen Mann dort hinlegen zu können. Während dessen war bereits der Wiesn-Sanitätsdienst der Aicher Ambulanz dabei, sich um den Mann zu kümmern, die Security sperrte den Bereich ab.
Dann kam es zum vielleicht spontansten Termin mit einem Chef-Mediziner, den man in München vermutlich in solch einer Situation bekommen kann.
Vorbeikommender Chefarzt renkt "unbeeindruckt kurzerhand" Knie ein
"Der zufällig hinzukommende Chefarzt der unfallchirurgischen Abteilung einer Münchner Klinik, der sich als Gast auf dem Oktoberfest befand, erkannte sofort eine Luxation der Kniescheibe, renkte diese eher unbeeindruckt kurzerhand wieder ein und ging weiter seines Weges", teilte die Aicher Ambulanz mit.
Fast immer springt bei einer solchen Luxation die Kniescheibe zur Außenseite des Knies heraus – weitere Verletzungen nicht ausgeschlossen.
Aus diesem Grund musste – trotz der Spontanbehandlung – ein genauerer Blick auf die betroffene Stelle geworfen werden.
"Der Patient wurde zur weiteren notwendigen röntgendiagnostischen Abklärung in ein Münchner Krankenhaus abtransportiert." Während dieses Abtransports zeigten sich die Festbesucher besonders sportlich und applaudierten dem Wiesn-Sanitätsdienst.
Die Aicher Ambulanz sprach in diesem Zusammenhang lobend von "disziplinierten Gästen" und danke diesen und dem Sicherheitsdienst für die Unterstützung.
Titelfoto: KIRILL KUDRYAVTSEV/AFP