Trotz Antisemitismus-Vorwürfen: "Pink Floyd"-Gründer Roger Waters darf in München auftreten

München - Die Stadt München wird das Konzert des wegen Antisemitismus-Vorwürfen in die Kritik geratenen "Pink Floyd"-Mitbegründers Roger Waters (79) im Mai in der Olympiahalle nicht verbieten.

Früher fiel er noch mit seiner Musik auf: "Pink Floyd"-Bassist Roger Waters (79) wehrt sich juristisch gegen Antisemitismus-Vorwürfe.
Früher fiel er noch mit seiner Musik auf: "Pink Floyd"-Bassist Roger Waters (79) wehrt sich juristisch gegen Antisemitismus-Vorwürfe.  © Isabel Infantes/PA Wire/dpa

Es sei aus rechtlichen Gründen nicht möglich, den Vertrag mit dem Konzertveranstalter außerordentlich zu kündigen, heißt es in dem Beschluss, den der Stadtrat am Mittwoch gefasst hat.

Stattdessen werde die Stadt rund um das Konzert Zeichen für Völkerverständigung, internationale Solidarität und gegen Antisemitismus setzen, ebenso für das Existenzrecht Israels und die Souveränität der Ukraine.

Oberbürgermeister Dieter Reiter (64, SPD) will zudem mit der bayerischen Staatsregierung nach Möglichkeiten suchen, eine gesetzliche Grundlage zu schaffen, damit Kommunen in ähnlich gelagerten Fällen Auftritte verbieten können.

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Es sei unsäglich und unerträglich, das Konzert eines Künstlers zu gestatten, bei dem mit relativer Sicherheit israelkritische Propaganda, zum Teil auch deutlich antisemitische Parolen gedroschen würden, sagte Reiter.

Waters wird unter anderem kritisiert für seine Nähe zur BDS-Kampagne (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen), die zum Boykott des Staates Israel und seiner Güter wegen der Palästina-Politik aufruft.

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Bei Konzerten ließ er Ballons in Schweineform mit einem Davidstern aufsteigen. Auch Äußerungen zum Krieg in der Ukraine sorgten für Aufsehen.

Waters hatte juristische Schritte gegen mögliche Verbote etwa auch im Fall eines Konzertes in Frankfurt am Main angekündigt und sich auf die Meinungsfreiheit berufen. Zudem sei er nicht antisemitisch, teilte er über sein Management mit.

Seine Ansichten bezögen sich nur auf die Politik und die Handlungen der Regierung Israels und nicht auf die Menschen. Antisemitismus und alle Formen von Rassismus verurteile er.

Titelfoto: Isabel Infantes/PA Wire/dpa

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