Mutter will Zug an Abfahrt hindern: Schaffner greift zu rabiaten Mitteln
München - Am Hauptbahnhof in München sind am Sonntagmittag eine 40-jährige Mutter und ein Zugbegleiter aneinandergeraten. Die Polizei ermittelt nun gegen beide.
Die 40-Jährige rannte laut Angaben der Bundespolizei gegen 13.13 Uhr zur ersten erreichbaren Tür eines bereits abfahrbereiten Eurocity. Sie wollte den Zug aufhalten, damit ihre Kinder, die mitsamt dem Gepäck von einem Mitarbeiter der Deutschen Bahn mit einem Transportfahrzeug auf dem Weg zum Bahnsteig waren, ebenfalls noch in den Zug einsteigen konnten.
Da der EC bereits in 40 Sekunden abfahren sollte, hinderte der 53-jährige Schaffner die Frau daran, den Zug zu betreten.
Als der Schaffner einstieg und das Abfahrtssignal gab, stellte sich die 40-Jährige in die Zugtür.
Daraufhin soll der Mann die Frau aus der Tür gestoßen haben, sodass sie rücklings auf den Bahnsteig fiel. Dadurch erlitt die 40-Jährige den Angaben zufolge Schmerzen im Becken- und Gesäßbereich.
Streit am Münchner Hauptbahnhof: Ermittlungen gegen Mutter und Schaffner
Es entwickelte sich ein Streit, in welchem die Frau den Zugbegleiter unter anderem als "Nazi" beschimpft haben soll.
Mitarbeiter der DB-Sicherheit informierten die Bundespolizei. Gegen die Frau wird nun wegen Gefährdung des Bahnverkehrs und Beleidigung ermittelt. Gegen den Zugbegleiter laufen Ermittlungen wegen Körperverletzung.
Aufgrund des Vorfalls fuhr der EC mit rund halbstündiger Verspätung schließlich mit der Familie an Board ab.
Titelfoto: Bundespolizei