Minus von 24 Millionen Euro: Adidas wegen "Yeezy"-Skandal in der Verlustzone
Herzogenaurach - Die teure Abkehr vom umstrittenen Rapper Kanye "Ye" West (45) und seinen "Yeezy"-Produkten hat dem Sportartikelhersteller Adidas im ersten Quartal einen Verlust eingebrockt.
Unter dem Strich stand in den ersten drei Monaten des Jahres 2023 ein Minus von 24 Millionen Euro, teilte Adidas am Freitag in Herzogenaurach mit. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen zum gleichen Zeitpunkt noch einen Gewinn von 310 Millionen Euro zu Buche stehen.
Der Rapper hatte gemeinsam mit Adidas teure Lifestyle-Produkte auf den Markt gebracht - ein für beide Seiten höchst lukratives Geschäft. "Yeezy" bedeutete für Adidas Milliardenumsätze mit hoher Gewinnspanne.
Nach antisemitischen Äußerungen von West musste Adidas die Zusammenarbeit einstellen. Sollten die noch vorrätigen Produkte komplett vernichtet werden müssen, würde dies das Jahresergebnis mit G700 Millionen Euro belasten. Hinzu kommt eine Sammelklage von Investoren in den USA, die Adidas vorwerfen, nicht rechtzeitig reagiert zu haben.
Dennoch hält der neue Konzernchef Björn Gulden das erste Quartel für etwas besser als erwartet. Der währungsbereinigte Umsatz bewegte sich mit knapp 5,3 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau.
Neben den Probleme mit "Yeezy" hat Adidas vor allem mit großen Lagerbeständen zu kämpfen. Diese seien aber schon um 300 Millionen Euro niedriger als zu Beginn des Jahres.
Titelfoto: Seth Wenig/AP/dpa