Analyse: Steuersenkung hatte in Bayern weniger Effekt
Bayern - Die Spritpreise im Freistaat sind nach der Steuersenkung am Mittwoch langsamer gesunken als in den meisten anderen Bundesländern.
In einer Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln ergeben sich für den Freistaat zusammen mit Baden-Württemberg und dem Saarland die niedrigsten Rückgänge von Dienstag auf Donnerstag.
Der Unterschied zu den Bundesländern mit den höchsten Senkungen beträgt im Tagesdurchschnitt mehrere Cent pro Liter.
Konkret ermittelte das IW für Bayern ein Minus von 23,6 Cent pro Liter E10 und 8,0 Cent bei Diesel. Im Saarland und Baden-Württemberg fiel der Rückgang sogar noch etwas geringer aus.
Das stärkste Minus für E10 gab es dagegen mit 28,8 Cent pro Liter in Sachsen - vor Bremen und Thüringen. Den kräftigsten Rückgang bei Diesel verzeichnete Bremen mit 12,0 Cent pro Liter - vor Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.
Seit Mittwoch ist die Steuer auf Kraftstoffe deutlich reduziert, um die Verbraucher zu entlasten.
Der Steuervorteil bei E10 beträgt 35,2 Cent pro Liter, bei Diesel sind es 16,7 Cent.
Grund für die Preisunterschiede der Länder nicht klar
Allerdings wird er nicht an der Zapfsäule sondern bereits ab Tanklager beziehungsweise Raffinerie gültig, Tankstellen haben also unter Umständen noch Lagerbestände, für die eine höhere Steuer fällig wurde.
Woher die Unterschiede zwischen den Ländern kommen, sei nicht klar, sagte IW-Experte Thomas Puls. "Es sieht aber danach aus, dass es eine Rolle spielt, aus welcher Raffinerie die Tankstellen beliefert werden."
Zudem gebe es auch große Unterschiede zwischen den einzelnen Tankstellen. Insgesamt komme die Senkung im Norden stärker an als im Süden.
Titelfoto: Marco Schimpfhauser