Handel, Gastgewerbe und Brauer in Bayern: Lässt die EM die Kassen klingeln?

München - Nicht nur Fußballfans freuen sich in Bayern auf den Start der Europameisterschaft im eigenen Land in wenigen Wochen am 14. Juni. Auch die Wirtschaft könnte profitieren - wenn das deutsche Team und das Wetter mitspielen.

Haben die Fans bald wieder Grund zum Feiern? (Archivbild)
Haben die Fans bald wieder Grund zum Feiern? (Archivbild)  © Peter Kneffel/dpa

Wenn die bayerischen Händler, Brauer und Wirte in einem Monat der Nationalmannschaft die Daumen drücken, tun sie das entsprechend auch im eigenen wirtschaftlichen Interesse. Denn alle drei Branchen hoffen auf große Umsatzschübe durch das Turnier.

Doch wie massiv diese ausfallen, kommt vor allem auf den Fußballgott an - und seinen Kollegen in der Wetterabteilung. Zwei Faktoren mit großer Wirkung.

Der bayerische Einzelhandel hofft auf zusätzliche Umsätze zwischen 100 und 200 Millionen Euro (!), wie der Geschäftsführer seines Verbands, Bernd Ohlmann, sagte. Dabei komme es vor allem darauf an, wie weit die deutsche Mannschaft komme.

Heimische Wirtschaft sorgt für viele Arbeitsplätze - aber nicht in Bayern!
München Wirtschaft Heimische Wirtschaft sorgt für viele Arbeitsplätze - aber nicht in Bayern!

"Einkaufen ist auch Psychologie und wenn die ein Sommermärchen reloaded hinlegen, wird die Stimmung super sein und das ist für uns natürlich gut", erklärte Ohlmann.

Profitieren könne der Sporthandel mit Trikots oder Bällen. Dazu komme der Elektronikhandel mit Fernsehern oder Beamern und natürlich der Lebensmitteleinzelhandel mit Getränken, Grillgut oder anderen Produkten für die Feier vor dem Fernseher. Von dieser profitierten auch die Baumärkte, wenn beispielsweise ein neuer Grill gekauft werde.

Gastgewerbe in Bayern hofft während Fußball-Europameisterschaft 2024 auf gute Umsätze

Das Gastgewerbe in München blickt freudig auf die EM.
Das Gastgewerbe in München blickt freudig auf die EM.  © Sven Hoppe/dpa

Insgesamt halte man den Ball mit der Schätzung aber flach, sagte Ohlmann. Für die Heim-WM 2006 habe man damals 500 Millionen erwartet - und nicht erreicht. Doch ein gutes Abschneiden könnte auch über den direkten Effekt hinaus helfen, wenn es die Stimmung in der Bevölkerung deutlich hebe.

Auch das Gastgewerbe hofft auf gute Umsätze.

Das gilt natürlich besonders für München, den einzigen Spielort im Freistaat. Dort erhoffen sich dem DEHOGA Bayern zufolge 60 Prozent der Betriebe positive Impulse. Viele sehen bereits höhere Buchungszahlen für den Spielzeitraum.

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Außerdem gibt es auch in der Gastronomie große Auswirkungen - vor allem an den Spieltagen und nicht nur in Stadionnähe, sondern auch auf den Fanmeilen und in den Innenstädten.

Fast ein Viertel der DEHOGA-Mitglieder ist sich schon sicher, dass sie die Spiele live übertragen werden.

Ein Bier zum Spiel? Viele Fußballfans dürften dabei wohl kaum "Nein" sagen.
Ein Bier zum Spiel? Viele Fußballfans dürften dabei wohl kaum "Nein" sagen.  © Angelika Warmuth/dpa

Fußball-Europameisterschaft 2024: Bayerische Brauer können von Großereignis massiv profitieren

Die bayerischen Brauer können sowohl von der Liveübertragung in Kneipe, Biergarten und Wirtshaus als auch vom Grillfest zu Hause profitieren. Fußballereignisse hätten traditionell einen positiven Einfluss auf den Absatz, so der Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Brauerverbands, Lothar Ebbertz. Wichtig dabei: Das gelte gerade auch für die kleinen, regionalen Brauereien.

Wie groß der Schub sei, hänge aber neben dem Abschneiden der deutschen Elf auch stark vom Wetter ab. "Wir freuen uns über die positiven Impulse und hoffen, dass die Menschen dann auch mit einem Glas bayerischen Biers feiern."

Titelfoto: Peter Kneffel/dpa

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