Extra Kohle in den Ferien: Hier finden Schüler Jobs während der sechs freien Wochen

München - Im Freistaat suchen allein in der Gastronomie mehr als 2000 Betriebe personelle Unterstützung durch Ferienjobber. Das geht aus einer Stellungnahme des bayerischen Ablegers des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) hervor.

Abräumen durch Abräumen: Schüler können in den Ferien bis zu 20 Tage pro Jahr nebenbei ihr Taschengeld aufbessern. Das Gastgewerbe bietet Jobs an.
Abräumen durch Abräumen: Schüler können in den Ferien bis zu 20 Tage pro Jahr nebenbei ihr Taschengeld aufbessern. Das Gastgewerbe bietet Jobs an.  © Sebastian Gollnow/dpa

In Personalfragen musste die Branche - zusätzlich zu den finanziellen Einbußen - seit der Lockdown-Maßnahmen wegen Corona, ordentlich Federn lassen.

"Wir haben rund 4500 Ausbildungsbetriebe und gehen davon aus, dass rund die Hälfte aktiv Ferienjobs anbieten", wird der Landesgeschäftsführer Thomas Geppert durch die Deutsche Presseagentur am Donnerstag zitiert.

"Ein Ferienjob in einem Hotel, Restaurant, Gasthaus oder Biergarten ist eine wunderbare Chance, in die Welt der Gastlichkeit einzutauchen, Gäste aus der ganzen Welt kennenzulernen und hinter die Kulissen eines Betriebs zu schauen", wirbt auch Angela Inselkammer, Präsidentin des Dehoga Bayern, für diese Option in den sechs freien Wochen. "Zugleich kann man gutes Geld verdienen."

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Ebenso meldet sich Bayerns Wirtschafts- und Tourismusminister Hubert Aiwanger (52) zu Wort: "Die Betriebe sind gerade in der Hochsaison im Sommer auf der Suche", so der Politiker.

"Der eine oder die andere findet vielleicht eine Inspiration für den Berufseinstieg nach der Schule. Denn das Gastgewerbe steht für spannende und abwechslungsreiche Ausbildungsberufe."

Maximal für 20 Tage im Jahr das Ferien-Budget aufbessern

Von Hotel bis Biergarten: Bayerns Wirtschafts- und Tourismusminister Hubert Aiwanger (52) wirbt für Ferienjobs in der Gastro-Branche. (Archiv)
Von Hotel bis Biergarten: Bayerns Wirtschafts- und Tourismusminister Hubert Aiwanger (52) wirbt für Ferienjobs in der Gastro-Branche. (Archiv)  © Tobias Hase/dpa

Aber wer darf überhaupt einen Job im Café an der Ecke oder dem Hotel am Ende der Straße machen? Grundsätzlich gilt: Jobs und Praktika dürfen Jugendliche ab 15 Jahren im Gastgewerbe annehmen.

Aber nur für 20 Tage im Jahr. Damit bleiben also durchaus noch genug freie Tage in den Ferien übrig - nur mit mehr Geld auf der hohen Kante.

Denn ein weiterer Vorteil: Man ist zwar unfallversichert, muss aber weder Sozialabgaben noch Arbeitsversicherung abtreten.

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"Mit ihren Tätigkeiten unterstützen die Ferienjobber die gelernten Kräfte in allen Bereichen der Gastronomie und sammeln so praktische Berufserfahrung", heißt es in einer Pressemeldung des Dehoga.

Allerdings: Trotz der personellen Engpässe wolle die Branche keine Ausweitung des Mindestlohns auf minderjährige Ferienjobber, wie sie beispielsweise von SPD-Mitgliedern gefordert wurde.

"Aus unserer Erfahrung zahlen die Betriebe meist eh mehr als den Mindestlohn", berichtet Geppert und würde dieses Thema weiterhin als Verhandlungspunkt bei den Jugendlichen und den Wirten lassen.

Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa

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