Bayerns Wirtschaft steht schlechter da als im Rest des Landes – auch in Sachen Inflation

München - Die Stimmung in der bayerischen Wirtschaft ist deutlich schlechter als im bundesweiten Vergleich.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (57, CSU) kann mit der aktuellen Entwicklung des Freistaats nicht zufrieden sein.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (57, CSU) kann mit der aktuellen Entwicklung des Freistaats nicht zufrieden sein.  © Tobias SCHWARZ/AFP

Das zeigt ein Vergleich der im Konjunkturbericht des Wirtschaftsministeriums veröffentlichten Zahlen mit denen des bundesweiten Ifo-Index.

Während der Saldo der Einschätzungen zur aktuellen Lage in Bayern im September bei minus 27,6 Punkten lag, war er bundesweit um satte 20 Punkte besser und nur 7,6 Punkte im Minus.

Der Saldo der Erwartungen an die Geschäftsentwicklung lag in Bayern bei minus 30,5, bundesweit bei minus 19,1. Auch hier schneidet der Freistaat also deutlich unterdurchschnittlich ab.

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Sämtliche Werte stammen vom Ifo-Institut, und sind in ihrer Systematik vergleichbar.

Ein Saldo von minus 27,6 Punkten bedeutet, dass der Anteil der Unternehmen, die ihre aktuelle Lage als schlecht einschätzt, um 27,6 Prozentpunkte größer ist als der Anteil der Unternehmen, die ihre Lage als gut bewerten.

Weiteres Problem: Auch die Inflation ist in Bayern höher

Trübe Aussichten für Bayerns Wirtschaft: Die Stimmung in der Industrie ist schlechter als im gesamtdeutschen Schnitt.
Trübe Aussichten für Bayerns Wirtschaft: Die Stimmung in der Industrie ist schlechter als im gesamtdeutschen Schnitt.  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Die Stimmung in der Industrie in Bayern sei schlechter als im gesamtdeutschen Schnitt, sagt der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. Das sei auch auf die Autobauer zurückzuführen, allerdings nicht nur.

Im Maschinenbau sei die Skepsis ebenfalls groß. Auch die Exportaussichten seien merklich schlechter als für Gesamtdeutschland. Im Dienstleistungsbereich sei die Stimmung etwas schlechter als bundesweit.

In Bayern spielt die Industrie in der Wirtschaft eine größere Rolle als im Bundesschnitt. Auch deren Exportquote ist höher.

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Im laufenden Jahr weisen auch andere Strukturdaten für Bayern einen ungünstigeren Verlauf auf als bundesweit. So sank das Bruttoinlandsprodukt laut Konjunkturbericht im Freistaat real um 0,6 Prozent, während es für Deutschland insgesamt nur um 0,2 Prozent zurückging.

Auch die Inflation lag in den letzten Monaten regelmäßig etwas über den bundesweiten Werten.

Auf dem Arbeitsmarkt steht Bayern allerdings nach wie vor deutlich besser da und weist – Stand September – weiter die bundesweit niedrigste Arbeitslosenquote auf.

Titelfoto: Montage: Karl-Josef Hildenbrand/dpa + Tobias Schwarz/AFP

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