Söder macht sich für Industriestrompreis stark und fordert Steuersenkung
Augsburg - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (56, CSU) mahnt von der Bundesregierung die rasche Einführung des geplanten Industriestrompreises an und fordert als ersten Schritt die Absenkung der Stromsteuer für alle Verbraucher.
"Wir brauchen endlich einen Industriestrompreis, der seinen Namen verdient", sagte der CSU-Vorsitzende der "Augsburger Allgemeinen" in der Samstagsausgabe.
"Zugleich muss die Stromsteuer sofort gesenkt werden, das wäre eine echte Soforthilfe für alle", forderte Söder im Interview.
"Die hohen Energiekosten in Deutschland führen dazu, dass unsere Wirtschaft im internationalen Vergleich auf Dauer nicht mehr wettbewerbsfähig ist", warnte der bayerische Regierungschef.
"Das bedeutet einen Verlust an Leistungsstärke, Arbeitsplätzen und Wohlstand, das kann niemand wollen", sagte Söder dem Blatt.
Ein staatlich subventionierter Rabatt auf den Strompreis nur für bestimmte Industriezweige, wie Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (53, Grüne) ihn plane, ist dem CSU-Vorsitzenden zu wenig.
"Auch unser Mittelstand und Handwerk müssen beim Strompreis kraftvoll entlastet werden - am besten nahtlos nach Auslaufen der Preisbremsen", betonte Söder.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fürchtet "Niedergang unseres Mittelstands und Handwerks"
Als ersten Schritt forderte er von Habeck einen Vorstoß zur Senkung der Stromsteuer. "All das muss einfach und unbürokratisch geschehen - und nicht mit dem Auflagen- und Vorschriftseifer, den wir aus Robert Habecks Ministerium bisher leider kennenlernen mussten", sagte Söder der "Augsburger Allgemeinen".
"Wer sich wie die Ampel bei der Entlastung unserer Wirtschaft im Klein-Klein verheddert, riskiert die direkte Abwanderung wertvollster Betriebe ins Ausland und den Niedergang unseres Mittelstands und Handwerks", kritisierte Söder. "Bayern und ganz Deutschland sind Industrieland - und müssen es auch bleiben", mahnte der Ministerpräsident.
Titelfoto: Peter Kneffel/dpa