München trauert gemeinsam: Stilles Gedenken an die Opfer des Anschlags
Von Ulf Vogler
München - Eine Woche nach dem Anschlag in der Münchner Innenstadt haben mehrere Hundert Menschen an die Opfer erinnert.

Unter dem Motto "Wir trauern gemeinsam" gedachten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Nähe des Tatorts ruhig der Verletzten und Todesopfer.
Die Polizei riegelte den Gedenkort auch mit Fahrzeugsperren ab. Laut einer Polizeisprecherin kamen rund 500 Menschen, es habe keine Zwischenfälle gegeben.
Bei der Attacke war am Donnerstag vergangener Woche ein 24-jähriger Afghane mit seinem Auto in einen Verdi-Demonstrationszug gefahren.
Ein zweijähriges Mädchen und seine 37 Jahre alte Mutter starben später im Krankenhaus, mindestens 37 weitere Menschen erlitten teils schwere Verletzungen.
Zu der Gedenkveranstaltung hatte die Münchner Verdi-Verwaltung aufgerufen. Gewerkschaftler und andere Bürger sollten gemeinsam in Stille und mit Würde ihre tiefe Trauer zum Ausdruck bringen.


Gedenken soll nicht von Rechten instrumentalisiert werden
"Es ist uns wichtig, dass dieser schreckliche Anschlag nicht politisch instrumentalisiert wird. Rechte Parteien und Organisationen sind bei uns nicht willkommen", sagte die Geschäftsführerin von Verdi-München, Claudia Weber.
Die Ermittler gehen bislang davon aus, dass die Tat des gläubigen Muslims einen religiösen Hintergrund hat. Der 24-Jährige soll sich in den vergangenen Monaten radikalisiert haben. Der Mann wurde am Tatort festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft.
Aufgrund der besonderen Bedeutung des Falls hat die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen übernommen.
Titelfoto: Bildmontage: Peter Kneffel/dpa (2)