Mord an Modezar Moshammer: Täter wird in den Irak abgeschoben
München - Der wegen des Mordes an dem Münchner Modezaren Rudolph Moshammer (†64) verurteilte Iraker wird in seine Heimat abgeschoben.
"Ja, mein Mandant will und wird in den Irak zurückkehren", sagte sein Verteidiger Adam Ahmed am Samstag der Deutschen Presse-Agentur in München. Zuvor hatte die "Bild" darüber berichtet.
Er gehe davon aus, dass die Abschiebung erfolgen werde, teilte der Jurist der Zeitung mit. Den Antrag auf Entlassung in Deutschland habe er deshalb zurückgenommen.
Die Chancen auf eine Entlassung stehen ohnehin nicht gut. Darauf hatte das zuständige Landgericht Regensburg zuvor schriftlich hingewiesen. Eine Entlassung komme nach vorläufiger Würdigung derzeit nicht in Betracht, hatte ein Gerichtssprecher am Freitagabend erklärt.
Grundsätzlich wäre eine vorzeitige Haftentlassung ab dem 15. Januar - also Sonntag - möglich gewesen, da dann die Mindestverbüßungsdauer von 18 Jahren in diesem Fall abläuft.
Mord an Moshammer jährt sich zum 18. Mal
Am 14. Januar 2005 hatte der damals 25 Jahre alte Iraker Moshammer in dessen Haus im Münchner Vorort Grünwald mit einem Stromkabel erdrosselt.
Moshammer, der seine Homosexualität nie öffentlich machte, hatte ihn mit nach Hause genommen. Der Iraker wurde wenig später festgenommen, seine DNA-Spuren wurden am Tatort gefunden.
Das Landgericht München I verurteilte ihn wegen Mordes und Raubes zu lebenslanger Haft und stellte die besondere Schwere der Schuld fest.
Titelfoto: Stephan Jansen/dpa