Mehr als 100 Kliniken in Bayern protestieren bei bundesweitem Aktionstag!

München - Deutliches Zeichen! Weit mehr als 100 Kliniken im Freistaat haben sich nach Angaben der bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG) am bundesweiten Protesttag beteiligt.

Es muss sich nach Angaben der bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG) dringend etwas in Bayern und ganz Deutschland ändern.
Es muss sich nach Angaben der bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG) dringend etwas in Bayern und ganz Deutschland ändern.  © Sven Hoppe/dpa

Mit rot angeleuchteten Gebäuden, Infoständen und Unterschriftensammlungen machten sie dabei am heutigen Dienstag auf die Finanznot vieler Häuser aufmerksam. Neun von zehn Kliniken in Bayern erwarteten für dieses Jahr ein Defizit, erläuterte BKG-Sprecher Eduard Fuchshuber zur Begründung.

"Bundesweit, aber auch in Bayern haben sich deutlich mehr Kliniken beteiligt, als wir im Vorfeld wussten", sagte Fuchshuber. "Die Versorgung der Patientinnen und Patienten, geplante Operationen wie auch die Notaufnahme war gewährleistet."

Mit dem Protest wollen BKG, Marburger Bund, die Gewerkschaft Verdi und die Vereinigung der Pflegenden in Bayern ihre Forderung nach einem Inflationsausgleich untermauern. Dieser soll helfen, die gestiegenen Kosten und Gehälter zu bezahlen.

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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (60, SPD) hingegen strebt über den Sommer dieses Jahres konkretere Vorschläge für die entsprechend bereits geplante Neuaufstellung der Kliniken in Deutschland an.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will Vergütungssystem ändern

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (60, SPD) ist gefordert.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (60, SPD) ist gefordert.  © Bernd Wüstneck/dpa

Im Kern will der SPD-Politiker das geltende Vergütungssystem mit Pauschalen für Fälle ändern, um Kliniken von ökonomischem Druck zu lösen.

Um nicht auf immer mehr Behandlungsfälle angewiesen zu sein, sollen sie einen größeren Vergütungsanteil allein schon für das Vorhalten von entsprechenden Leistungsangeboten bekommen.

Die Kliniken in Deutschland fürchten allerdings, dass die Reform letztlich deutlich zu spät kommt, weil schon im nächsten Jahr 20 bis 25 Prozent (!) der Häuser bundesweit Insolvenz anmelden dürften.

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"Landkreise, die bislang eine schwarze Null oder ein kleines Defizit haben, sprechen in diesem Jahr von zehn bis 20 Millionen Euro Defizit", so Fuchshuber zu der Problematik. Geld, das an anderer Stelle fehle.

"Das ist gerade in Bayern eklatant, weil wir überdurchschnittlich viele kommunale Krankenhäuser haben", sagte er.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

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