Zwei neue Hochhäuser in München? Entscheidung ist gefallen

Von Elke Richter

Münchner - Die Münchner sind traditionell zurückhaltend, was Hochhäuser in ihrer Stadt anbelangt. Gegen ein neues Großprojekt gibt es deutlichen Widerstand. Jetzt hat der Stadtplanungsausschuss eine Entscheidung getroffen.

Hochhäuser in München? Viele gibt es nicht.  © Peter Kneffel/dpa

Dieser hat sich für ein umstrittenes Neubauprojekt mit zwei markanten Hochhäusern ausgesprochen.

Auf dem Areal rund um die denkmalgeschützte Paketposthalle dürften dementsprechend die zwei geplanten, bis zu 155 Meter hohen Zwillingstürme realisiert werden. Darüber hinaus soll ein weiteres, rund 65 Meter hohes Hochhaus entstehen.

Dem erteilten Billigungsbeschluss des zuständigen Ausschusses soll am 5. Februar dieses Jahres noch die Zustimmung der Vollversammlung des Stadtrats folgen, was allerdings als reine Formsache gilt.

München Lokal Es geht voran: Bessere Luft am Mittleren Ring! Doch was genau bedeutet das?

Oberbürgermeister Dieter Reiter (66, SPD) betonte, mit diesem Projekt biete sich die große Chance, die ehemalige Paketposthalle der Öffentlichkeit für verschiedenste Freizeitangebote und kulturelle Nutzungen zur Verfügung zu stellen.

"Gleichzeitig werden im direkten Umfeld der Halle auch 1200 neue Wohnungen entstehen - unter anderem in den zwei spektakulären Türmen", erklärte der SPD-Politiker. Darunter sei zusätzlich zu den geförderten Wohnungen auch bezahlbarer Wohnraum für Menschen in systemrelevanten Berufen wie der Pflege oder bei der Münchner Feuerwehr.

Anzeige

Wie hoch darf ein Hochhaus in München sein?

Die Türme der Frauenkirche gelten als Limit.  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

In der Landeshauptstadt wird seit Jahrzehnten diskutiert, wie hoch ein Hochhaus sein darf.

Bislang galt: maximal 100 Meter und damit in etwa so hoch wie die Türme der Frauenkirche, dem Wahrzeichen der Stadt. Dieses Limit geht auf einen hauchdünn gewonnenen Bürgerentscheid aus dem Jahr 2004 zurück, der zwar nur ein Jahr lang rechtliche Bindung hatte, von der Stadtspitze allerdings dennoch seither respektiert wurde.

Doch das Neubauprojekt mit Gewerbe-, Büro- und Wohnräumen hatte das Thema wieder befeuert.

München Lokal Brand mit schrecklichen Folgen: Seniorin verliert in Klinik Kampf um Leben

Im Zuge einer neuen Hochhausstudie entschied der Stadtrat 2023, Hochhäuser auf bestimmte Gebiete zu begrenzen und darüber hinaus auch bestimmte Kriterien einzuhalten sowie im Einzelfall zu prüfen.

Insbesondere sollen die Vorhaben städtebaulichen und architektonischen Kriterien entsprechen.

München: Unterschriften für Bürgerentscheid gegen Hochhäuser

Verschandeln Hochhäuser das Bild der Stadt?  © Tobias Hase/dpa

Doch gegen diese Linie gibt es Widerstand.

Am Wochenende hatte der Verein "Hochhausstop - München den Menschen" bekannt gegeben, genügend Unterschriften gesammelt zu haben, um einen Bürgerentscheid über neue Hochhäuser in der Landeshauptstadt Bayerns zu erzwingen.

Die Unterschriften sollten fristgerecht vor einem rechtsgültigen Satzungsbeschluss der Landeshauptstadt über das Baugebiet an der Paketposthalle eingereicht werden.

Der Verein befürchtet einen Eingriff in die Lebensqualität der Münchnerinnen und Münchner und eine Zerstörung der Silhouette der Stadt.

Er möchte entsprechend, dass im Umfeld der denkmalgeschützten Paketposthalle im Münchner Westen kein einziges Hochhaus gebaut wird, das höher als 60 Meter ist.

Mehr zum Thema München Lokal: