Corona-Demo in München: Tausende Menschen auf Marienplatz
München - Auf dem Münchner Marienplatz haben am Samstag rund 3000 Menschen teils unter Missachtung aller Corona-Abstandsregeln gegen die aus ihrer Sicht zu strikten Infektionsschutzbestimmungen in Bayern und Deutschland demonstriert.
Die Demonstration sei angemeldet gewesen, allerdings nur für 80 Teilnehmer, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums München.
Den Demonstranten sei es um den Schutz der Grundrechte gegangen.
Den Demonstranten sei es um den Schutz der Grundrechte gegangen. Nach Berichten von Augenzeugen warfen die Demonstranten in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie der Politik und auch Medizinern vor, Panikmache zu betreiben und die Grundrechte der Bevölkerung zu beschneiden.
Auch Impfgegner waren unter den Demonstranten.
Die Polizei habe mit Lautsprecherdurchsagen versucht, auf die Einhaltung der Bestimmungen zu dringen, sagte der Sprecher.
Aus Gründen der Verhältnismäßigkeit hätten die Ordnungshüter die Demonstration laufen lassen und sie nicht aufgelöst. Alle Teilnehmer hätten sich friedlich verhalten.
Eine zeitgleich stattfindende separate Demonstration rechtsgerichteter Menschen mit etwa 25 Personen sei dagegen aufgelöst worden.
Update 20.50 Uhr: Polizei löst Demo mit 2000 Menschen in Nürnberg auf
Auch in Nürnberg fanden mehrere Versammlungen statt, wie die Polizei mitteilte. Vor der Lorenzkirche waren demnach am Nachmittag bis zu 2000 Menschen, darunter auch Passanten. Diese Versammlung sei unter dem Namen "Für Freiheit, Grundrechte und für Medizin ohne Zwangsmaßnahmen" angemeldet worden, hieß es von der Polizei.
Die Beamten lösten die Versammlung auf, weil eine Einhaltung des vorgeschriebenen Mindestabstands nicht mehr möglich gewesen sei. Ein 34-Jähriger, der sich als Initiator der Versammlung zu erkennen gegeben hatte, habe den Platzverweis nicht befolgt und sei in Gewahrsam genommen worden.
Es habe eine aggressive Stimmung geherrscht. "Aus diesem Grund drängten Einsatzkräfte die aggressive Personengruppe unter kurzzeitiger Anwendung von Zwang von der Örtlichkeit", hieß es. Die Lage habe sich daraufhin wieder entspannt.
Titelfoto: Felix Hörhager/dpa