Klimaaktivisten verzögern Rettungseinsatz in München
München - Klimaaktivisten haben laut Polizei durch eine Straßenblockade in München die Anfahrt eines Notarztwagens verzögert.
Aufgrund der Verkehrsbehinderung in der Folge der Festklebeaktion sei der Notarztwagen etwa zehn Minuten später bei dem Patienten eingetroffen, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag.
Die Verzögerung durch die Aktion am Vortag habe nach aktuellem Stand aber keine gesundheitlichen Folgen für den Mann gehabt.
Am Montagmorgen hatten vier Männer und zwei Frauen im Alter von 20 bis 73 Jahren die stark befahrene Kreuzung der Dachauer Straße und der Nymphenburger Straße blockiert, indem sich vier von ihnen auf der Straße festklebten.
Die Polizei sperrte daraufhin die Dachauer Straße ab der Kreuzung zur Gabelsberger Straße für den Verkehr.
Die Aktivisten konnten nacheinander von der Fahrbahn abgelöst werden - nach gut zwei Stunden wurde die Straßensperrung wieder aufgehoben.
In der Zwischenzeit hatte jedoch eine nahe gelegene Arztpraxis den Notarzt alarmiert, weil bei einem Patienten der Verdacht auf einen Herzinfarkt vorlag. "Der Notarztwagen, der da hinfahren sollte, stand kurzzeitig im Stau", schilderte der Polizeisprecher.
Verdacht auf Herzinfarkt: Patient muss zehn Minuten auf Krankenwagen warten
Deshalb führe das für politisch motivierte Kriminalität zuständige Kommissariat nun Ermittlungen wegen des Verdachts auf Nötigung.
"Wenn sich der Verdacht ergäbe, dass es medizinische Auswirkungen geben sollte, hätte das noch größere Auswirkungen. Dann wäre man im Bereich von Körperverletzungsdelikten", erläuterte der Sprecher. Doch danach sehe es im konkreten Fall nicht aus.
Titelfoto: Matthias Balk/dpa