Von Britta Schultejans
München - Die Münchner Kindl-Brauerei ist auf dem Weg zum achten Münchner Bier einen sehr großen Schritt weiter.
"Die Bohrung unseres Brunnens war erfolgreich", sagte Leo Sailer, der die Brauerei gemeinsam mit seinem Bruder Luis und dem gemeinsamen Vater Dietrich betreibt, der Deutschen Presse-Agentur.
Ein Tiefbrunnen innerhalb der Stadtgrenzen ist Bedingung dafür, dass sich ein Bier ganz offiziell Münchner Bier nennen und vielleicht in derzeit noch weiter Ferne auch auf dem Oktoberfest ausgeschenkt werden darf. "Der Bohrer hat sich durch Ton und Sand gearbeitet, bis wir auf ergiebige Wasserschichten im Kies gestoßen sind", sagte er.
Und dafür ging es entsprechend weit in die Tiefe. "Aufgrund der Geologie, die es uns bis zum Schluss äußerst spannend gemacht hat, werden wir mit 250 Metern Tiefe als kleinste der Münchner Brauereien den tiefsten Brunnen unterhalten", erklärte Sailer.
Bei Beginn der Bohrung war man davon ausgegangen, womöglich schon in 180 Metern Tiefe auf Wasser zu stoßen. Die Mindesttiefe lag bei 140 Metern. Die Bohrarbeiten seien damit nun abgeschlossen, sagte Sailer zum aktuellen Stand.
Achtes Münchner Bier ist eine ziemlich große Sache
Nach verschiedenen Messungen soll der Brunnenschacht dann mit Edelstahlrohren ausgebaut werden.
"Wenn bei solch einer Bohrung zutage tritt, was Millionen Jahre im Erdreich verborgen war, wird einem bewusst, wie nachhaltig der Münchner Boden ist", sagte Sailer und führte weiter aus: "Der Ton eignet sich zum Töpfern von Keferlohern, darunter liegt bester Biergartenkies und mit dem mehrere tausend Jahre alten Wasser lässt sich hervorragendes Bier brauen."
Ein achtes Münchner Bier ist eine große Sache. Denn in München galt seit Ewigkeiten: Lediglich Augustiner, Hacker, Hofbräu, Löwenbräu, Paulaner und Spaten dürfen ihr Gebräu Münchner Bier nennen. Seit 2021 gilt dies auch für Giesinger Bräu.
Die Münchner Kindl-Brauerei plant die große Eröffnung - nach aktuellem Stand - für das Frühjahr 2026.