Illegale Haarschnitte? Kontrollen bei Barbershops in München
Von Elke Richter
München - Wenn sie nur Bärte schneiden, brauchen Barbershops keinen Meister im Betrieb. Anders sieht es aus, wenn auch Haare fallen. Weil das nicht überall klappt, ziehen in München nun Kontrolleure los.
Die Handwerkskammer und das Kreisverwaltungsreferat überprüfen in einer konzertierten Aktion, ob in den Shops auch wirklich nur Bärte gepflegt werden.
Wenn auch Friseurdienstleistungen wie Färben oder Haareschneiden angeboten werden, wird gecheckt, ob der Betrieb wie vorgeschrieben in der Handwerksrolle eingetragen ist und der verpflichtende Meister auch tatsächlich existiert.
"Leider nehmen in diesem Bereich die Verdachtsmomente zu, dass wir angestellte Betriebsleiter nachgewiesen bekommen, die in Wirklichkeit den Betrieb gar nicht leiten", erläutert Andreas Wagnitz von der Handwerkskammer für München und Oberbayern.
"Genau darauf zielen die Kontrollen ab: Dass wir überprüfen, ob der Betriebsleiter vor Ort da ist oder ob der nur auf dem Papier existiert." Das Problem existiert nach Angaben der Handwerkskammern auch in anderen Regionen im Freistaat.
Ein Mitarbeiter der Barbershops muss den Meisterbrief haben
Der Meister sei schließlich der Garant dafür, dass dem Kunden etwa durch Chemikalien beim Färben keine Schäden zugefügt werden. Auch hygienisch müsse alles einwandfrei sein, betont Wagnitz.
Dass es daran in den Barbershops teils hapert, zeigt die starke Ausbreitung eines hochansteckenden Hautpilzes, der Hautärzten zufolge häufig durch nicht sachgemäß desinfizierte Rasierer, Schneidemesser und Kämme in Barbershops übertragen wird.
Titelfoto: Simon Kremer/dpa