Es geht voran: Bessere Luft am Mittleren Ring! Doch was genau bedeutet das?

Von Britta Schultejans

München - Es geht voran! Die Luftqualität in München ist besser geworden. Zum ersten Mal wurde der Grenzwert für Stickstoffdioxid an der Landshuter Allee laut einer vorläufigen Kurzanalyse unterschritten.

Die Landshuter Allee in München ist besonders problematisch.
Die Landshuter Allee in München ist besonders problematisch.  © Sven Hoppe/dpa

Der Jahresmittelwert für 2024 lag an der dortigen Messstation bei 39 Mikrogramm pro Kubikmeter und damit knapp unter dem Grenzwert von 40.

Monika Kratzer, die Präsidentin des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, ist erfreut: "Es ist eine gute Nachricht, dass sich die Luftqualität in Bayern auch im vergangenen Jahr deutlich verbessert hat und erstmalig an allen Messstationen in Bayern die Grenzwerte eingehalten wurden."

Damit bleibt die Messstation am Mittleren Ring in München aber mit Abstand die mit dem bayernweit höchsten Wert. Auf Platz zwei landete ebenjene in der Angerstraße in Passau - mit 27 Mikrogramm.

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Die hohen Schadstoffwerte an der Landshuter Allee hatten zum jahrelangen Streit zwischen der Stadt München und Umweltschützern sowie zu Gerichtsprozessen geführt, bei denen die Stadt letztendlich unterlag. Nach der Einführung eines Fahrverbots für Diesel-Fahrzeuge der Schadstoffklasse Euro 4 in der Münchner Innenstadt forderten sie, das Fahrverbot auf Euro-5-Diesel auszuweiten.

Ein Auslöser: Durch den Berufsverkehr ist auf der Straße in der Regel die Hölle los!
Ein Auslöser: Durch den Berufsverkehr ist auf der Straße in der Regel die Hölle los!  © Sven Hoppe/dpa

Was bedeutet der Wert für das Diesel-Fahrverbot in München?

Die Stadt hatte zuletzt versucht, eine solche Verschärfung des Fahrverbots durch eine Tempo-30-Zone auf dem betroffenen Streckenabschnitt zu umgehen. Ende 2024 hatte der Stadtrat dann aber doch beschlossen, auf dem viel befahrenen Abschnitt des Mittleren Rings das bereits geltende Fahrverbot für Euro-4-Fahrzeuge auf die bessere Schadstoffklasse 5 auszuweiten.

Die finale Entscheidung darüber stand aber aus und sollte erst im Frühjahr 2025 fallen. Für den Fall, dass die Abgas-Grenzwerte auch ohne Verschärfung eingehalten werden können, hatte der Stadtrat eine Ausstiegsklausel in den Beschluss eingebaut.

Was es bedeutet, dass dieser Fall nach Angaben des Landesamtes nun eingetreten ist, war zunächst offen. Die endgültige Auswertung der gemessenen Stickstoffdioxid-Mengen soll laut Landesamt im zweiten Quartal vorliegen.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

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