Demo gegen Rechts abgebrochen: Mindestens 80.000 Menschen in München
München - Die Beteiligung an den Demonstrationen gegen Rechtsextremismus übertrifft deutschlandweit die Erwartungen - und auch in München kamen viel mehr Menschen, als gedacht.
Der Organisator einer Demonstration gegen rechts in München hat die Veranstaltung wegen Überfüllung abgebrochen. Das sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag.
Die Sicherheit der schätzungsweise 80.000 Teilnehmer sei nicht mehr zu gewährleisten. Der Veranstalter sprach von 250.000 Demonstrierenden.
Schon zu Beginnder Veranstaltung waren mehr als 25.000 Teilnehmer eingetroffen - begleitet von nur etwa 400 Polizeikräften.
Mit Sprechchören wie "Ganz München hasst die AfD" haben sie sich bei einer Kundgebung gegen rechtsextreme Ausgrenzung von Menschen gestellt. "Es ist berechtigt, dass wir heute hier sind, es ist berechtigt, dass wir wütend sind", sagte eine Rednerin auf einer Bühne am Siegestor. "Wir sind so viele, dass wir nicht mal unsere Route gehen können."
"Wir sind hier, um einfach Flagge zu zeigen gegen rechtes Gedankengut, für Demokratie und für Menschenrechte", sagte Sozialpädagogin Martina Hohl (62), begleitet von ihrem Mann Franz (65). Zuletzt seien sie gegen das fremdenfeindliche Pegida-Bündnis bei Demos gewesen.
"Es geht auch um den Zusammenhalt der Gesellschaft. Was da jetzt über die AfD bekannt geworden ist, bedeutet komplette Ausgrenzung", sagte Franz Hohl.
Verkehrsbeeinträchtigungen in der Münchner Innenstadt
Bundesweit sind am Wochenende mehrere Hunderttausend Menschen zu Demonstrationen gegen Rechtsextremismus zusammengekommen.
Beflügelt wird er durch die Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv über ein Treffen von Rechtsextremisten am 25. November 2023, an dem AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilgenommen hatten.
Erstmeldung vom 21. Januar 2024, 6.41 Uhr; zuletzt aktualisiert um 14.55 Uhr
Titelfoto: Sven Hoppe/dpa (2)