Damit hat sicher keiner gerechnet: Überraschender Fund unter Kirchenruine

Von Cordula Dieckmann

München - Es ist ein kleines Wunder, was sich auf einer Baustelle in München ereignet hat. Unter verkohlten Resten einer abgebrannten Kirche gab es eine wertvolle Entdeckung: ein Schatz mit alten D-Mark-Scheinen und -Münzen.

Geldsegen unter Kirchenruine in München!
Geldsegen unter Kirchenruine in München!  © Gabriele Ullrich/dpa

Das Geld war in Blechdosen verpackt, die jetzt bei Arbeiten zum Wiederaufbau zum Vorschein kamen.

Es seien säckeweise Münzen und viele Stapel von Scheinen gewesen, sagte der ehemalige Münchner Oberbürgermeister Christian Ude (77, SPD), der dem Verein Ost-West-Friedenskirche angehört.

Ude geht von mehreren Tausend D-Mark aus, die im Erdreich verborgen waren und den Brand im Juni, der das Kirchlein zerstört hatte, 2023 überstanden.

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Woher das Geld stammt, lässt sich nach Angaben Udes nicht genau sagen. Möglicherweise handele es sich um Trinkgelder oder auch Geldgeschenke.

Die Scheine seien etwas feucht und würden modrig riechen, sagte der Altoberbürgermeister dem Bayerischen Rundfunk.

Sie würden nun entsprechend gelüftet, auf Bettlaken behutsam getrocknet und danach noch gebügelt. Anschließend werde das Geld zum Großteil umgetauscht und für den Wiederaufbau des abgebrannten Gotteshauses verwendet.

Wiederaufbau in München als Ost-West-Begegnungsstätte

Der frühere Münchner Oberbürgermeister Christian Ude (77, SPD) gehört selbst dem Verein Ost-West-Friedenskirche an.
Der frühere Münchner Oberbürgermeister Christian Ude (77, SPD) gehört selbst dem Verein Ost-West-Friedenskirche an.  © Andreas Gebert/dpa

Neben dem Geld fanden sich unter den Überresten auch Glocken und eine Marienstatue, ebenso eine blecherne Badewanne - nach den Angaben Udes für eine russisch-orthodoxe Kirche nicht ungewöhnlich, kamen diese doch oftmals bei Taufen zum Einsatz.

Der russische Eremit Timofej Wassiljewitsch Prochorow (circa 1894-2004), genannt Väterchen Timofej, hatte nach dem Zweiten Weltkrieg auf einem Trümmergelände im Norden ein Haus samt Kapelle errichtet, die er dann zur Kirche ausbaute.

Dafür verwendete er Materialien wie Schutt oder Abfälle. So glitzerte an der Decke Silberpapier aus Schokoladentafeln. Im Juni des Jahres 2023 ging die Sehenswürdigkeit im Olympiapark in Flammen auf.

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Diese griffen aber nicht auf das Wohnhaus, ein Museum und eine kleine Kapelle über. Ursache des Brandes war wohl ein technischer Defekt.

Ein Verein nahm den Wiederaufbau in Angriff und plant eine Ost-West-Begegnungsstätte, eine Oase des Friedens.

Titelfoto: Gabriele Ullrich/dpa

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