Planung für Münchner Konzerthaus muss bei null anfangen: "Denkpause"
München - Die Planungen für einen Münchner Konzertsaal müssen noch mal ganz von vorne anfangen. Das hat das bayerische Kabinett am Dienstag beschlossen, wie Ministerpräsident Markus Söder (57, CSU) im Anschluss an die Sitzung des Ministerrates mitteilte.
Bayern sei ein Kulturland und solle es auch bleiben, sagte Söder. Allerdings könne angesichts zahlreicher Krisen nicht alles, was man sich vor vielen Jahren gewünscht hat, umgesetzt werden.
"Das Konzerthaus kommt. Aber aus einem Milliarden- wird ein Millionenprojekt", sagte Söder. Das Drumherum werde weniger, aber der Kern des Konzerthauses werde bleiben. Ziel sei es, bis 2036 "erfolgreich zu sein".
Zentrum des Projekts, um das seit Jahren gerungen wird, soll weiterhin ein großer Konzertsaal mit bis zu 1900 Sitzplätzen sein. Dafür soll wohl auf andere Räume verzichtet werden.
Damit sollen die Baukosten, die zuletzt auf insgesamt rund 1,3 Milliarden Euro geschätzt worden waren, halbiert werden.
Münchner Musiksaal im Werksviertel: Millionen- statt Milliardenprojekt
Die bayerische Staatsregierung hatte den Bau eines Konzerthauses im Münchner Werksviertel 2016 beschlossen. Es soll die Spielstätte des renommierten Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks werden. Söder hatte aber aufgrund der großen Kostensteigerungen eine "Denkpause" gefordert. Kunstminister Markus Blume (49, CSU) hatte bereits angekündigt, dass das Bauprojekt deutlich kleiner ausfallen solle als vor acht Jahren beschlossen.
Damals war von Kosten in Höhe von rund 400 Millionen Euro die Rede gewesen. Die bisherigen Planungen haben den Steuerzahler im Freistaat nach Angaben der Stiftung Konzerthaus bis 2022 schon 27 Millionen Euro gekostet.
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