Eigene Krippe bauen: Garmischer lehrt seltenes Traditionshandwerk
Garmisch-Partenkirchen - Vor Weihnachten hat Martin Königsdorfer Hochsaison. Er ist Krippenbaumeister und lehrt das Traditionshandwerk an der Schule für Holz und Gestaltung in Garmisch-Partenkirchen.

Profis und Hobby-Krippenbauer lernen bei ihm. Neben dem Umgang mit dem Material stehen Landschaftsaufbau, Architektur und Beleuchtungstechnik auf dem Lehrplan. Vor dem "Baubeginn" wird genau geplant und gezeichnet.
Das Interesse habe "unwahrscheinlich" zugenommen, sagt Königsdorfer. Es gehe um das Gefühl, mit den eigenen Händen etwas zu schaffen. "Außerdem ist die Weihnachtszeit eine Herzensangelegenheit."
Grob unterteilt Königsdorfer in heimatliche und orientalische Stilrichtungen: Krippen in winterlicher oder herbstlicher Stimmung oder mit Olivenbäumen und Dattelpalmen.
Wer wenig Platz hat, für den gibt es die Wandkrippen. Bei diesen Krippen spezialisiert sich Königsdorfer vorwiegend auf Miniaturen - die Figuren sind teils nur drei Zentimeter groß.
In den anderen Krippen sind sie zehn Zentimeter bis einen halben Meter groß.
Krippenbaumeister erklärt Techniken an der Schule für Holz und Gestaltung


Nach Weihnachten ist die Krippen-Saison nicht zwingend zu Ende. Es gibt unter anderem Passions-Krippen mit der Geschichte der Karwoche. Und im Sommer beginnen die Vorbereitungen auf die nächste Saison mit dem Sammeln und Präparieren von Moos, Wurzeln und Rinden, damit es im Herbst wieder zügig losgehen kann.
Schon jetzt habe er Bestellungen für die nächsten drei Jahre, sagt Königsdorfer, der neben der Lehrtätigkeit auch selbst Krippen herstellt.
Titelfoto: Angelika Warmuth/dpa