Blutiges Fest: Gebirgsschützen erinnern an Sendlinger Mordweihnacht von 1705

Waakirchen - Der Tradition folgend haben an Heiligabend Hunderte Gebirgsschützen an die Sendlinger Mordweihnacht vor mehr als 300 Jahren erinnert.

Mit einem Gedenkgottesdienst und einer Kranzniederlegung erinnern die Teilnehmer an den Aufstand der bayerischen Bevölkerung gegen die habsburgische Besatzung.
Mit einem Gedenkgottesdienst und einer Kranzniederlegung erinnern die Teilnehmer an den Aufstand der bayerischen Bevölkerung gegen die habsburgische Besatzung.  © Sven Hoppe/dpa

Bei leichtem Schneefall versammelten sich die Teilnehmer in farbenprächtigen Uniformen vor dem Oberländerdenkmal im oberbayerischen Waakirchen im Landkreis Miesbach.

Einige Schaulustige verfolgten trotz des ungemütlichen Wetters den Zug zum Gottesdienst und anschließend zum Denkmal.

Die Gebirgsschützen waren teils von weit angereist, die Teilnehmer kamen aus 47 Kompanien zwischen dem Chiemgau und dem Werdenfelser Land.

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Mit dabei waren Staatskanzleichef Florian Herrmann (53, CSU), der den Ministerpräsidenten vertrat, sowie der bayerische Wirtschaftsminister und stellvertretende Ministerpräsident Hubert Aiwanger (53, Freie Wähler). Im Jahr 1705 hatten sich gut 2500 Bauern und Handwerker gegen die österreichischen Besatzer erhoben.

Im heutigen Münchner Stadtteil Sendling kam es an Weihnachten zur blutigen Schlacht; laut Überlieferung starben mehr als 1200 Schützen.

Vom militärischen Einsatz zur Brauchtumspflege

Laut Hauptmann Martin Beilhack von der Waakirchner Kompanie waren die Gebirgsschützen, seinerzeit für die Landesverteidigung zuständig, Teil der bayerischen Armee und damit Relikt der bayerischen Eigenständigkeit.

Sie stehen nach ihrem Verständnis weiter für die Heimat ein, wenngleich heute nicht mehr militärisch, sondern mit Brauchtum und Tradition.

Die Gebirgsschützen tragen historische Waffen, darunter Vorderlader und der Karabiner 98k. Eine Landesverteidigung wäre damit wohl kaum mehr möglich.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

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