Hochwasser spült exotische Schnappschildkröten in Bayern an: Keine Panik, aber Vorsicht!
München - Das Hochwasser in Bayern hat nicht nur für eine millionenschwere Verwüstung gesorgt, sondern auch skurrile Besucher verbreitet: Schnappschildkröten.
Die beiden Exoten wurden in die Reptilienauffangstation München gebracht, wie diese am Dienstag bekannt gab.
Die Tierretter sprechen hierbei von einer "lauernden unsichtbaren Gefahr, die (...) in unseren heimischen Gewässern ausgeht".
Man geht derzeit davon aus, dass es sich bei den beiden Schnappschildkröten um ausgesetzte Reptilien handelt.
Da diese Panzertiere sehr anpassungsfähig sind, haben sie sich wohl in Badeseen niedergelassen und eingelebt und wurden mit dem Hochwasser nun zutage befördert.
Eines der Tiere wurde laut Auffangstation im Landkreis Fürstenfeldbruck in den Wassermassen gefunden, das andere in Ludwigshafen am Rhein. Beide wurden – aus Mangel an Alternativen – in die bayerische Landeshauptstadt gebracht.
Die beiden Kriechtiere lassen einen ganz besonderen Verdacht zu, wie es vonseiten der Station heißt. Sie seien "ein Indiz dafür, dass möglicherweise doch mehr dieser vermeintlichen Monster ohne unser Wissen und verborgen in so manchem Badesee lauern."
Neues Leben in Auffangstation: "Meist keine Vermittlungsmöglichkeit"
Man mahnt die Besucher der Weiher und Seen zur Vorsicht, wolle aber keine Panik verbreiten. "Schnappschildkröten können zwar ordentlich zubeißen, stellen in der Regel aber keine Gefahr für Badegäste dar", wird Thomas Türbl, Fachtierarzt für Reptilien, zitiert.
"Die Tiere haben kein Interesse daran Menschen anzugreifen, außer sie werden absichtlich provoziert." Wer derartige Tiere entdeckt, sollte nicht selbst Hand anlegen, sondern die Profis – beispielsweise die Feuerwehr – alarmieren.
Für die beiden bereits entdeckten Reptilien wird es wohl keine Möglichkeit geben, ein neues Zuhause zu finden: "Es gibt meist keine Vermittlungsmöglichkeit", so eine Sprecherin. Da sie potenziell gefährlich sind, dürfen sie nicht mehr als Haustiere gehalten werden.
Titelfoto: Screenshot/Instagram/Reptilienauffangstation