Unfall bei Alarmfahrt: Feuerwehrauto kracht in Traktor! Kamerad lebensgefährlich verletzt
Eggolsheim - Im oberfränkischen Landkreis Forchheim sind am Freitagabend ein Feuerwehrfahrzeug und ein Traktor miteinander kollidiert. Vier Personen wurden dabei verletzt, eine von ihnen lebensgefährlich.
Das Einsatzfahrzeug war ersten Informationen nach zu einer unangekündigten Übung alarmiert worden.
Am Steuer saß ein 51 Jahre alter Feuerwehrmann, der zusammen mit acht weiteren Kameraden zu der Übung unterwegs war.
Er wurde durch den Unfall lebensgefährlich, der 55-jährige Traktorfahrer schwer verletzt. Beiden Fahrern sollte nach dpa-Informationen Blut abgenommen werden. Zwei der acht weiteren Feuerwehrleute trugen leichte Verletzungen davon.
Im Einsatzwagen war laut Angaben eines Sprechers unter anderem ein Feuerwehrarzt, der sofort medizinische Ersthilfe leisten konnte.
Aufgrund der besonderen Situation, dass die Einsatzkräfte bei dem schweren Unfall beteiligt waren und unter anderem einen ihrer eigenen Leute retten mussten, wurde die sogenannte "Psychosoziale Nachversorgung im Einsatzdienst" (PSNVE) durch den Einsatzleiter informiert.
Auch wurden weitere Kameraden zur zeitnahen Ablöse der Betroffenen zum Unfallort gerufen.
Vorerst nicht einsatzbereit: Feuerwehr wird auf "Status 6" gestellt
"Es ist eine nicht alltägliche Situation, die einem noch mehr betrifft. Wenn ein Familienmitglied, wenn ich das so sagen darf - der Feuerwehr Familie - in eine solche Situation kommt", beschreibt Oliver Flake, Kreisbrandrat im Landkreis Forchheim, die emotionalen Umstände für die Einsatzkräfte.
"Das nimmt man genauso ernst wie ein normaler Mitbürger. Aber das ist dennoch eine ganz andere Situation."
Die freiwillige Feuerwehr in dem Markt Eggolsheim werde laut Flake jetzt auf "Status 6" gestellt, was in der internen Kommunikation bedeutet, dass sie vorerst außer Dienst bleibe und "nicht einsatzbereit" ist.
"Die Einsätze werden dann von den Nachbarwehren gemeinschaftlich abgewickelt. Aber auch hier ist natürlich die Betroffenheit sehr groß", so Flake weiter.
Laut Polizeiangaben beläuft sich der entstandene Sachschaden auf etwa eine halbe Million Euro.
Titelfoto: vifogra