Arbeiter schuld an Arena-Feuer? Polizei vermutet fahrlässige Brandstiftung in der Baustelle
München - Nach dem Feuer auf einer Baustelle für eine neue Sportarena im Münchner Olympiapark geht die Polizei von fahrlässiger Brandstiftung als Ursache aus.
Es sei wahrscheinlich, dass ein Arbeiter ein Schweißgerät oder etwas Ähnliches falsch abgelegt habe, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums München am Donnerstag. Derzeit gebe es keine Hinweise auf einen technischen Defekt.
Nach ersten Schätzungen liege der bei dem Brand am Mittwoch entstandene Schaden im unteren sechsstelligen Bereich. Die Arbeiten auf der Baustelle werden demnach fortgesetzt.
Im Bereich der Tiefgarage war auf der Baustelle am Mittwochnachmittag ein Feuer ausgebrochen. Nach Angaben des Bauherrn waren Dämmstoffe in Brand geraten und hatten für eine starke Rauchentwicklung gesorgt. 14 Arbeiter wurden nach Ausbruch des Feuers zunächst vermisst. Sie wurden von Einsatzkräften unverletzt gerettet.
Wie ein Sprecher der Feuerwehr am Donnerstag sagte, hatten sich die Arbeiter im Bereich des Untergeschosses aufgehalten und konnten aufgrund der Rauchentwicklung nicht mehr ins Freie gelangen.
In einem rauchfreien Raum im Untergeschoss hätten sie ausgeharrt, bis sie von der Feuerwehr befreit wurden.
Sportarena soll für Eishockey- und Basketball-Spiele gebaut werden
Als das Feuer ausbrach, befanden sich rund 400 Menschen in dem Gebäude. Aufgrund der Meldung über eine größere Anzahl Vermisster wurden rund 180 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst in den Olympiapark gerufen.
Das Feuer konnte innerhalb kurzer Zeit gelöscht werden. Um den Rauch aus dem Gebäude zu bekommen, musste es am Mittwoch über Stunden von der Feuerwehr gelüftet werden. In der im Bau befindlichen Sportarena sollen künftig unter anderem Eishockey- und Basketball-Spiele der Münchner Teams ausgetragen werden.
Der Abschluss der Bauarbeiten für die Arena mit bis zu 11.500 Plätzen ist für das Frühjahr 2024 geplant. Ob die Fertigstellung durch den Brand verzögert wird, konnte die Polizei am Donnerstag zunächst nicht sagen.
Titelfoto: Berufsfeuerwehr München