Autofahrer fast von Gerüst aufgespießt! Streben rammen sich wegen Sturm durch Windschutzscheibe
München - Die Szene erinnert schon fast an die Kult-Filmreihe "Final Destination": Ein Baugerüst hat sich am Samstag gegen 12.14 Uhr durch die Windschutzscheibe und die Motorhaube eines Mercedes Kombi gebohrt.
"Das Gerüst ist vier Stockwerke hoch und ist auf der kompletten Länge von 15 Metern eingestürzt", berichtet Stefan Kießkalt, Pressesprecher der Feuerwehr in München.
Der Mercedes war nicht das einzige Auto, das beschädigt wurde. Aber in diesem Fahrzeug saß der Fahrer noch am Lenkrad, als die Gerüstelemente durch das Blech rammten.
Doch der Autofahrer selbst erlebte sein persönliches kleines Weihnachtswunder.
Denn er wurde nur "ganz, ganz leicht" verletzt. "Da hatte man Riesenglück, dass nicht mehr passiert ist. Man kann fast von einem zweiten Geburtstag sprechen", so Kießkalt. Laut dpa-Informationen habe er sich nur am kleinen Finger weh getan.
Der Fahrer selbst hatte nach eigener Aussage in dem Auto auf seine Frau gewartet, die gerade noch Weihnachtseinkäufe erledigen war. Dann hörte er den lauten Knall auf dem Fahrzeugdach.
Erst knallte es auf dem Dach, dann schossen Stangen durch die Scheibe
"Da hab ich mich nach vorne gebückt und dann sind durch die Scheibe die Gerüststangen auch schon reingeschlagen", so der Betroffene.
Er wäre dann nur noch schnell aus dem Wagen "rausgesprungen". Im ersten Moment sei ihm noch gar nicht bewusst gewesen, was für ein Glück er hatte.
"Wenn ich das jetzt so sehe ... totaler Wahnsinn", bilanziert er im Gespräch mit Reportern vor Ort, als er sich das entstandene Szenenbild in der Grünwalder Straße ansieht. Unter anderem erlitt er bei dem Vorfall einen Schock. "Sein Sohn stand zu diesem Zeitpunkt unter dem Gerüst und wurde von einer Stange getroffen, blieb aber unverletzt", gab die Münchner Feuerwehr später in einer Mitteilung bekannt.
Die Einsatzkräfte, die derzeit bei mehreren sturmbedingten Einsätzen unterwegs sein müssen, sind an dem Unfallort gegenüber der 1860-München-Spielstätte mit zwei Drehleitern und einer Mulde vor Ort.
"Wir müssen das Gerüst jetzt komplett demontieren", so Stefan Kießkalt. Das Gerüst würde immer wieder von Böen erfasst und stellt damit ein hohes Gesundheitsrisiko für Passanten dar. Der Einsatz nahm etwa drei Stunden in Anspruch. Außerdem wurde die Oberleitung einer Tram beschädigt.
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