Faschingszug in München abgesagt: Was passiert mit den zwei Tonnen Süßigkeiten?

Von Elke Richter

München - Knapp zwei Tonnen Süßigkeiten sind nach der Absage des Münchner Faschingsumzuges an gemeinnützige Vereine und soziale Einrichtungen verteilt worden.

Für den diesjährigen Faschingszug in München wurden 8500 Euro ausgegeben, um Süßigkeiten in die Menge zu werfen. Nach der Absage muss das nun anders verteilt werden. (Archivbild)  © Volker Dornberger dpa/lby

"Das soll ja nicht im Keller liegen und verschimmeln, sondern das soll unter die Leute", begründete Matthias Stolz von der Faschingsgesellschaft Narrhalla die Aktion.

Über eine süße Spende konnten sich etwa Obdachlose oder Kinder mit Behinderung freuen, aber auch Sportvereine und Seniorenstammtische kamen zum Zuge.

Mehr als 5000 Vorschläge für geeignete Empfänger waren nach entsprechenden Aufrufen in den örtlichen Medien eingegangen.

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"Da ist jede WhatsApp, jede Mail angeschaut und bewertet worden, ob das was ist, und aus dem Topf ist ausgelost worden", schilderte Alexander Filz von den Damischen Rittern, die in Kooperation mit der Narrhalla den Münchner Faschingsumzug ausrichten.

Rund 8500 Euro hatten die beiden Vereine für das "Wurfmaterial" ausgegeben, dazu kamen zahlreiche Spenden von Süßwarenherstellern.

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Ein Lager voll mit Türmen aus Naschereien

Knapp zwei Tonnen Süßigkeiten haben inzwischen eine neue Verwendung gefunden. Unter anderem in Sportvereinen oder bei Kindern mit Behinderung.  © Peter Kneffel/dpa

Im Lager türmten sich die Naschereien auf mehreren schulterhoch gestapelten Euro-Paletten.

"Bonbons wiegen wirklich viel. Doch Gummibärchen sind schon leichter, Speckseile sind auch leicht, Popcorn wiegt nicht so viel – aber das Volumen ist groß", beschrieb Stolz die Vorräte.

Die Veranstalter hatten den beliebten, für diesen Sonntag geplanten Straßenumzug nach dem Anschlag auf eine Demonstration abgesagt, bei der eine Mutter und ihre zweijährige Tochter starben und 37 weitere Menschen teils schwer verletzt wurden.

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Seit Freitag verteilten die Narren nun größere Mengen an Süßkram an die jeweiligen Einrichtungen.

Wer von den Auserwählten nur "kleinere" Mengen von fünf bis zehn Kilo brauchte, konnte sie am Sonntag direkt im Lager abholen.

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