Auto rast in Menschenmenge: Das wissen wir über den Täter!

München - Am Donnerstagvormittag ist in München ein Auto von hinten in eine Kundgebung gerast. Die Polizei stoppte den mutmaßlichen Täter mit einem Schuss auf das Auto, dennoch gibt es offiziell 36 teils Schwerverletzte – darunter auch Kinder. Doch was wissen wir über den Fahrer genau?

Mit einem weißen Mini ist der 24 Jahre alte mutmaßliche Täter von hinten in einen Demonstrationszug gerast.
Mit einem weißen Mini ist der 24 Jahre alte mutmaßliche Täter von hinten in einen Demonstrationszug gerast.  © Peter Kneffel/dpa

Wie Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (68, CSU) gegenüber Pressevertretern nahe dem Tatort bestätigte, handelt es sich bei dem Fahrer um einen 24 Jahre alten, afghanischen Staatsbürger.

Farhad N. wurde 2001 in Kabul geboren und kam 2016 als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Deutschland.

Nach einem Ablehnungsbescheid und der Aufforderung zur Ausreise 2020, erließ die Stadt München 2021 einen Duldungsbescheid und im Oktober 2021 eine Aufenthaltserlaubnis, so Herrmann.

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N. besuchte eine Schule, machte eine Ausbildung und arbeitete unter anderem als Ladendetektiv. Der 24-Jährige war auf Instagram aktiv und zeigte sich seinen Followern dort als Fitness-Model.

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36 Personen – darunter auch Kinder – wurden bei dem mutmaßlichen Anschlag teils lebensgefährlich verletzt.
36 Personen – darunter auch Kinder – wurden bei dem mutmaßlichen Anschlag teils lebensgefährlich verletzt.  © Matthias Balk/dpa

Über die Posts in den sozialen Medien erhoffen sich die Ermittler weitere Einblicke zu den Hintergründen des Täters.

Er bezeichnet sich selbst als religiös und gab bei seiner Befragung an, absichtlich in die Menschenmenge gefahren zu sein.

Als Beweggründe sehen die Ermittler ein islamistisches Motiv. Einer speziellen islamistischen Gruppe könne er derzeit aber noch nicht zugeordnet werden, so die Oberstaatsanwältin Gabriele Tilmann am Freitag. Bei seiner Verhaftung rief er gegenüber den Polizisten "Allahu Akbar".

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Da es keine Hinweise auf eine psychische Erkrankung des Täters gibt, soll der Mann auch nicht in einer Fachklinik untergebracht werden. Die Staatsanwaltschaft stellte einen Haftantrag wegen versuchten Mordes in 36 Fällen.

Der Mini Cooper, mit dem der Anschlag verübt wurde, ist auf den 24-Jährigen zugelassen.

Erstmeldung: 13. Februar, 15.14 Uhr; zuletzt aktualisiert: 14. Februar, 12.50 Uhr

Titelfoto: Peter Kneffel/dpa

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