In Müllsack gestopft: Putzkraft findet wertvolle Geige!
München - Neun Tage nach dem Verschwinden ihrer wertvollen Geige aus einem Zug in München hat eine Künstlerin aus Bogenhausen ihr Instrument zurückbekommen.
Laut Bundespolizei hatte die Berufsmusikerin im ICE 523 von Frankfurt nach München ihre Geige samt Bögen versehentlich liegen gelassen.
Als sie nach einer Viertelstunde zurück zu ihrem Platz im Zug ging, war der Geigenkasten bereits spurlos verschwunden. Sie zeigte den Diebstahl sofort bei der Polizei im Münchner Hauptbahnhof an.
Die Beamten sichteten daraufhin die Videoaufzeichnungen des Bahnsteigs. Dort fiel eine Reinigungskraft der Deutschen Bahn auf, die den Zug mit zwei halbtransparenten, gefüllten Plastiksäcken verließ. "Die äußere Form einer der Mülltüten ließ auf einen circa 80 Zentimeter langen, massiven Gegenstand im Inneren schließen", erklärte die Polizei.
Den Sack mit seinem wertvollen Inhalt deponierte der Verdächtige schließlich in seinem Spind. Beamten identifizieren den 61-Jährigen, der sich keiner Schuld bewusst war: Er gab an, er hätte das Instrument später bei der Fundstelle abgeben wollen.
Musikerin überglücklich wieder mit ihrer Barock-Geige vereint
Hinweise seiner Kolleginnen, den Fund sofort zu melden, hatte er allerdings ignoriert. Er sei sich über den Wert der Geige nicht im Klaren gewesen. Die Bundespolizei ermittelt nun wegen des Verdachts der Unterschlagung.
Laut der Besitzerin wurde die Barock-Geige als persönliche Arbeit eines Geigenbauers für sie angefertigt. Entsprechend ist vor allem der emotionale Wert für sie extrem hoch.
Nach Freigabe durch die Staatsanwaltschaft München I konnte alles am Dienstag der überglücklichen Eigentümerin übergeben werden.
Die Musikerin gab dabei an, dass sie nach ihrem Konzert und der Zugfahrt sehr müde und wohl deshalb so unachtsam gewesen war.
Sie bedankte sich herzlich bei den Beamten.
Titelfoto: Bildmontage: Bundespolizei (2)