Generalstaatsanwalt ermittelt nach Messer-Vorfall an Synagoge in München

Von Britta Schultejans

München - Die Generalstaatsanwaltschaft München hat die Ermittlungen gegen drei junge Männer übernommen, die in der Nähe der Synagoge auf aufgestellte Bilder und Kerzen für Geiseln der Hamas und getötete israelische Soldaten gespuckt haben sollen.

Am Samstagabend sorgten drei Syrer aus Österreich in München für einen Polizeieinsatz.
Am Samstagabend sorgten drei Syrer aus Österreich in München für einen Polizeieinsatz.  © Carsten Rehder/dpa

Geführt werden die Ermittlungen vom Antisemitismusbeauftragten der bayerischen Justiz, wie ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft sagte.

Demnach wird gegen die drei Syrer, die ihren Wohnsitz in Österreich haben, nun wegen Bedrohung, Körperverletzung, Beleidigung und Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener ermittelt.

Nach dem Vorfall in der Nähe des Jüdischen Museums in München hätten Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes die jungen Männer festhalten wollen, wie die Polizei dazu mitgeteilt hatte.

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Ein 19-Jähriger habe daraufhin einen der Mitarbeiter getreten und ein kleineres Messer gezogen, das er trotz Aufforderung nicht abgelegt habe.

Als sowohl die Sicherheitsmitarbeiter als auch dazugekommene Polizisten mit dem Gebrauch ihrer Schusswaffen drohten, ließ der 19-Jährige das Messer den Angaben nach fallen.

Über 30 Polizeikräfte am Tatort, drei Männer festgenommen

Laut einer Polizeisprecherin waren bei dem Vorfall mehr als 30 Polizeikräfte vor Ort. Die drei Männer wurden nach ihrer vorläufigen Festnahme wieder auf freien Fuß gesetzt.

Sie erwartet nun nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft allerdings eine Anklage in Deutschland.

Der Vorstand der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland (ORD) nannte den mutmaßlich antisemitischen Vorfall "ein weiteres, trauriges Resultat von importiertem Antisemitismus aus dem Nahen Osten".

Titelfoto: Carsten Rehder/dpa

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