Böllerwurf in Augsburg: Untersuchungshaft für Tatverdächtige
Augsburg – Nach der Explosion eines Knallkörpers während der Bundesliga-Partie des FC Augsburg gegen die TSG Hoffenheim befinden sich zwei Männer in Untersuchungshaft.
Wie die Polizei am Montag mitteilte, erließ ein Ermittlungsrichter Haftbefehl und setzt diesen in Vollzug.
Bei den Männern handelt es sich nach Polizei-Angaben um zwei 28-Jährige aus dem Bereich Göppingen.
Die Kriminalpolizei Augsburg hat bereits am Wochenende die Ermittlungen wegen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion übernommen.
Die Zahl der verletzten Personen ist nach bisherigem Kenntnisstand der Polizei auf dreizehn Personen gestiegen. Darunter sind auch mehrere Kinder bzw. Jugendliche.
Der Feuerwerkskörper war am Samstag beim 1:1 zwischen dem FCA und Hoffenheim aus dem "Bereich des Gästeblocks" geworfen worden und nahe der Eckfahne explodiert. Noch während des Spiels wurden zwei Männer festgenommen.
TSG Hoffenheim peilt vollumfängliche Aufklärung an
Auf Videobildern des Vorfalls konnten die Männer identifiziert werden. TSG-Sportchef Alexander Rosen (44) nannte den Böllerwurf nach dem Spiel "einen nicht zu fassenden Unsinn".
FCA-Sportdirektor Marinko Jurendić (45) forderte: "Das muss man hart bestrafen." Die meisten der rund 28.000 Zuschauer kamen wie die Spieler auf dem Platz mit dem Schrecken davon.
Schiedsrichter Felix Brych (48) hatte die Partie wegen des Vorfalls in der 57. Minute für etwa fünf Minuten unterbrochen.
Danach konnte sie ohne weitere Zwischenfälle zu Ende gespielt werden. "Ich habe noch nie einen so lauten Knall in einem Fußballstadion gehört", sagte der auch international sehr erfahrene Brych.
Die TSG Hoffenheim bat am Samstagabend in einer Stellungnahme um Entschuldigung und kündigte an, die Ermittlungsbehörden zu unterstützen, damit die Tat vollumfänglich aufgeklärt werde.
"In den 16 Jahren unserer Bundesliga-Zugehörigkeit sehen wir uns zum ersten Mal mit einer solchen irrsinnigen Entgleisung konfrontiert", hieß es. Die TSG stehe mit ihren Werten für ein friedliches Miteinander.
Titelfoto: Harry Langer/dpa