Auto rast in Menschenmenge: Das wissen wir über den Täter!

München - Am Donnerstagvormittag ist in München ein Auto von hinten in eine Kundgebung gerast. Die Polizei stoppte den mutmaßlichen Täter mit einem Schuss auf das Auto, dennoch gibt es offiziell 30 teils Schwerverletzte – darunter auch Kinder. Doch was wissen wir über den Fahrer genau?

Mit einem weißen Mini ist der 24 Jahre alte mutmaßliche Täter von hinten in einen Demonstrationszug gerast.  © Peter Kneffel/dpa

Wie Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (68, CSU) gegenüber Pressevertretern nahe dem Tatort bestätigte, handelt es sich bei dem Fahrer um einen 24 Jahre alten, afghanischen Staatsbürger.

Informationen des "Spiegel" zufolge, lenkte Farhad N. den weißen Mini. Er sei 2001 in Kabul geboren und Ende 2016 nach Deutschland gekommen.

Am Abend wurden neue Details zum Tatverdächtigen bekannt. Der junge Afghane hatte nach Worten von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (68, CSU) einen gültigen Aufenthaltstitel und eine Arbeitserlaubnis.

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Laut Herrmann kam der Afghane Ende 2016 als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Deutschland. Sein Asylverfahren wurde demnach im Jahr 2020 endgültig abgeschlossen, mit einem Ablehnungsbescheid und der Aufforderung zur Ausreise.

Die Landeshauptstadt München habe dann aber im April 2021 einen Duldungsbescheid erlassen und im Oktober 2021 eine Aufenthaltserlaubnis. Der 24-Jährige habe eine Schule besucht und eine Berufsausbildung gemacht. "Er war dann als Ladendetektiv für zwei Sicherheitsfirmen tätig", berichtete der bayerische Innenminister.

Deshalb habe es zunächst auch ein Missverständnis gegeben, eben weil der Mann in mehreren Ladendiebstahlprozessen aufgetreten sei. "Er war nicht selbst Tatverdächtiger, sondern er war Zeuge", stellte Herrmann klar.

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30 Menschen verletzt: Offenbar auch Kinder unter den Opfern

Mindestens 30 Personen – darunter offenbar auch Kinder – wurden bei dem mutmaßlichen Anschlag teils lebensgefährlich verletzt.  © Matthias Balk/dpa

Jedoch soll der Verdächtige nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) und "Spiegel" vor der Tat einen mutmaßlich islamistischen Post abgesetzt haben.

Wie die Sicherheitsbeamten inzwischen bestätigten, war der Mann mit seinem Auto an einem Polizeiwagen vorbei von hinten in einen Demonstrationszug der Gewerkschaft ver.di gefahren.

Dabei wurden 30 Menschen zum Teil lebensgefährlich verletzt. Unter den Opfern seien auch Kinder.

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Die Ermittlungen zu dem Fall hat inzwischen die bayerische Zentralstelle für Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus der Generalstaatsanwaltschaft München übernommen.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (58, CSU) kündigte bereits Konsequenzen an: "Ich kann Ihnen versichern, dass unsere Entschlossenheit wächst." Er sprach von einem "mutmaßlichen Anschlag".

Erstmeldung: 15.14 Uhr; zuletzt aktualisiert: 21.19 Uhr

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