Auto rast in Menschenmenge: Das wissen wir über den Täter!
München - Am Donnerstagvormittag ist in München ein Auto von hinten in eine Kundgebung gerast. Die Polizei stoppte den mutmaßlichen Täter mit einem Schuss auf das Auto, dennoch gibt es offiziell 30 teils Schwerverletzte – darunter auch Kinder. Doch was wissen wir über den Fahrer genau?
![Mit einem weißen Mini ist der 24 Jahre alte mutmaßliche Täter von hinten in einen Demonstrationszug gerast.](https://media.tag24.de/951x634/e/0/e0wyr5sgxvne58lsbac6uc0v5bqloh98.jpg)
Wie Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (68, CSU) gegenüber Pressevertretern nahe dem Tatort bestätigte, handelt es sich bei dem Fahrer um einen 24 Jahre alten, afghanischen Staatsbürger.
Informationen des "Spiegel" zufolge, lenkte Farhad N. den weißen Mini. Er sei 2001 in Kabul geboren und Ende 2016 nach Deutschland gekommen.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur war der Tatverdächtige als unbegleiteter Minderjähriger nach Deutschland gekommen und von einer Jugendhilfe-Einrichtung in Obhut genommen worden. Zuvor soll er sich in Italien aufgehalten haben.
Wenige Wochen nach seiner Ankunft stellte der Jugendliche nach dpa-Informationen einen Asylantrag, der im September 2017 abgelehnt wurde, wogegen er klagte - allerdings ohne Erfolg. Seit Herbst 2020 war er ausreisepflichtig.
Sein Asylantrag sei "wohl abgelehnt" worden, wie Herrmann bekannt gab. Jedoch erhielt der Beschuldigte eine sogenannte Duldung.
N. konnte laut Worten des Innenministers "nicht abgeschoben werden" und konnte sich "weiter in unserem Land aufhalten". Bestätigt wurde inzwischen, dass der mutmaßliche Täter in der Vergangenheit wegen Betäubungsmittelvergehen und Ladendiebstahls polizeilich in Erscheinung getreten war.
Über Gewalttätigkeiten sei aktuell noch nichts aus der Vergangenheit bekannt, doch es werde weiterhin alles geprüft.
30 Menschen verletzt: Offenbar auch Kinder unter den Opfern
![Mindestens 30 Personen – darunter offenbar auch Kinder – wurden bei dem mutmaßlichen Anschlag teils lebensgefährlich verletzt.](https://media.tag24.de/951x634/y/e/yelxh1mjnb9tq11syc28p0ma8q87vcdu.jpg)
Jedoch soll der Verdächtige nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) und "Spiegel" vor der Tat einen mutmaßlich islamistischen Post abgesetzt haben.
Wie die Sicherheitsbeamten inzwischen bestätigten, war der Mann mit seinem Auto an einem Polizeiwagen vorbei von hinten in einen Demonstrationszug der Gewerkschaft ver.di gefahren.
Dabei wurden 30 Menschen zum Teil lebensgefährlich verletzt. Unter den Opfern seien auch Kinder.
Die Ermittlungen zu dem Fall hat inzwischen die bayerische Zentralstelle für Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus der Generalstaatsanwaltschaft München übernommen.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (58, CSU) kündigte bereits Konsequenzen an: "Ich kann Ihnen versichern, dass unsere Entschlossenheit wächst." Er sprach von einem "mutmaßlichen Anschlag".
Titelfoto: Peter Kneffel/dpa