Post-Vac-Hilfetelefon: Enorme Nachfrage und "großer Leidensdruck"

München - Die Anfang April gestartete Hotline für Menschen mit gesundheitlichen Problemen nach einer Corona-Impfung bleibt stark nachgefragt.

Aufgezogene Spritzen mit Impfstoff gegen Covid-19 liegen in einer Schale. In manchen Fällen kommt es nach der Impfung zu anhaltenden Beschwerden.
Aufgezogene Spritzen mit Impfstoff gegen Covid-19 liegen in einer Schale. In manchen Fällen kommt es nach der Impfung zu anhaltenden Beschwerden.  © Daniel Karmann/dpa

Bis Donnerstag hätten die Mitarbeiter beim Hilfetelefon des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) rund 1650 Anrufe erhalten, sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (58, CSU) in München.

"Wenn sich in so kurzer Zeit so viele Menschen – auch aus anderen Bundesländern – an die Hotline wenden, ist der Leidensdruck der Betroffenen groß."

Wegen der großen Nachfrage zum Start am 3. April war das Personal für die Hotline um zwei Mitarbeiter aufgestockt worden. "Aktuell sind jeweils sechs bis sieben Mitarbeiter in jeder Schicht eingesetzt, was beim derzeitigen Aufkommen ausreichend ist", sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums.

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Falls die Nachfrage wieder steige, könne die Hotline "jederzeit personell aufgestockt werden".

Insgesamt komme es sehr selten zu anhaltenden Gesundheitsstörungen nach einer Covid-19-Impfung, hatte Holetschek zum Start der Hotline betont.

Bis Ende März kamen auf rund 29 Millionen verabreichte Corona-Impfungen in Bayern 84 anerkannte Impfschäden.

Rund 1650 Anrufe bei Post-Vac-Hilfetelefon - auch aus anderen Bundesländern

Wer nach der Corona-Impfung andauernde gesundheitliche Probleme hat, soll in Bayern Hilfe bekommen.
Wer nach der Corona-Impfung andauernde gesundheitliche Probleme hat, soll in Bayern Hilfe bekommen.  © Wolfgang Kumm/dpa

Auch das sogenannte Post-Vac-Syndrom scheine nach derzeitigem Kenntnisstand nur sehr wenige Menschen zu betreffen, sagte Holetschek. Der Nutzen einer Impfung überwiege bei weitem die Risiken.

Ziel der Hotline sei es, den Menschen Hilfestellung zu geben, wenn sie Fragen zum Vorgehen bei möglichen Impffolgen hätten. "Eine individuelle medizinische Beratung ist am Telefon leider nicht möglich, auch wenn sich das viele Anrufer sicher wünschen", sagte Holetschek. "Vielmehr hat sie eine Lotsenfunktion: Wo gibt es seriöse Angebote, an wen kann man sich wenden? Im Netz sind ja auch viele Falschinformationen unterwegs."

Viele Anrufer und Anruferinnen berichteten demnach von teils schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen, oft unklaren Diagnosen und dadurch auch seelischen Belastungen. "Die Hotline soll daher auch ein Signal sein, dass wir die Menschen ernst nehmen und nicht allein lassen", sagte Holetschek.

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Er wolle zudem mit Vertretern von Verbänden und Ambulanzen darüber sprechen, wie die Versorgung von Patienten mit Post-Vac-Symptomen verbessert werden könne.

Titelfoto: Daniel Karmann/dpa

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