Chaos am Münchner Hauptbahnhof: Das war der Grund
München - Eine Drohne hat am Montagabend für erhebliche Behinderungen im Münchner Bahnverkehr gesorgt.
Wie die Bundespolizei mitteilte, hatte ein Unbekannter einer Streife der Deutsche Bahn Sicherheit gegen 17.35 Uhr gemeldet, dass sich die Drohne "eines Freundes" an der Hackerbrücke in der Oberleitung verfangen hattet.
Als der Informant bemerkte, dass dies zu einem größeren Einsatz führen würde, flüchtete er. In der Nähe des Einfahrsignals bei der Hackerbrücke wurde das Flugobjekt schließlich entdeckt.
Die Gleise 3 und 4 des Hauptbahnhofes mussten gesperrt werden, weil die Drohne abzustürzen drohte. Dies hätte dazu führen können, dass es zu einem Abriss der 15.000 Volt führenden Stromleitung kommt, so die Bundespolizei.
Ein geschulter Techniker der Bahn konnte die Drohne bergen und der Polizei übergeben.
Derweil mussten etliche Züge umgeleitet werden, was zu erheblichen Verspätungen führte. Reisende mussten außerdem kurzfristig die Bahnsteige wechseln, da mehrere Züge außerplanmäßig an anderen Gleisen abfuhren.
Gleise im Hauptbahnhof München gesperrt: Drohne behindert Bahnbetrieb
Die Bundespolizei hat die Ermittlungen zum Fall aufgenommen und bittet den Drohnenbesitzer, sich zu melden - auch zwecks der Abholung der Maschine. Dazu soll der Unbekannte einen Eigentumsnachweis für die Drohne mitbringen und gegebenenfalls seinen Führerscheinnachweis.
"Welche Strafe ihn erwartet und ob ihn die Deutsche Bahn oder andere Eisenbahnunternehmen für die bahnbetrieblichen Verzögerungen in Regress nehmen, ist noch in Klärung", erklärte die Bundespolizei.
Titelfoto: Bundespolizei München