Sanierung der Pfeifferschen Stiftungen - Wie geht es jetzt weiter?
Von Christopher Kissmann
Magdeburg - Die finanziell unter Druck geratenen Pfeifferschen Stiftungen wollen noch bis Mitte März verbindliche Angebote von interessierten Partnern einholen.

"Die Entscheidung über den besten Partner wird mit dem Gläubigerausschuss vor dem Sommer getroffen und mit dem ausgewählten Partner verhandelt werden", erklärte die Theologische Vorständin Ulrike Petermann.
"Bis dahin bleibt das Verfahren ergebnisoffen – es geht darum, die beste Lösung für die langfristige Zukunft der Einrichtungen zu finden."
Die Pfeifferschen Stiftungen befinden sich in einem Sanierungsprozess. Das Amtsgericht Magdeburg hat die Durchführung eines Schutzschirmverfahrens angeordnet und einen vorläufigen Sachwalter bestellt.
Zu den Pfeifferschen Stiftungen gehören zwei Krankenhäuser, aber auch ambulante Pflegedienste und Wohnangebote für Menschen mit Behinderung.
Der Geschäftsbetrieb aller Einrichtungen wird fortgeführt. Ein Schutzschirmverfahren ist ein spezielles Verfahren im deutschen Insolvenzrecht, das Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten ermöglicht, sich zu sanieren, ohne direkt Insolvenz anmelden zu müssen.
Finanzieller Druck: Pfeiffersche Stiftungen prüfen Angebote

Mit dem Übergang in das Hauptverfahren am 1. April 2025 soll laut dem Vorstand auch das Zukunftskonzept zu einem großen Teil erarbeitet sein.
"Unser Ziel ist es, tragfähige Lösungen zu entwickeln, die die Arbeitsplätze unserer Mitarbeitenden, die diakonische Identität der Stiftungen und die Versorgung unserer Patienten und Klienten sichern", sagte Vorstandsmitglied Lars Timm.
Obwohl die Defizite vor allem in den Kliniken entstehen, hat der Vorstand zuletzt damit geplant, diese weiterzubetreiben. Wie groß die Fehlbeträge sind, wurde nicht kommuniziert. Die Defizite seien aber hoch, so Petermann. Grund für die wirtschaftliche Schieflage sind nach Angaben der Stiftungen unter anderem steigende Sach- und Personalkosten.
In Lostau (Jerichower Land) betreiben die Pfeifferschen Stiftungen eine Lungenklinik. Zur Klinik in Magdeburg gehören etwa die Abteilungen Innere Medizin, Orthopädie und Geriatrie. Mit einer Schwerpunktbildung soll ein wirtschaftliches Betriebsmodell gelingen.
Titelfoto: Jens Wolf/dpa-Zentralbild/dpa