Fünffache Bodenpreise: Intel-Fabrik macht Magdeburger Bauern reich
Magdeburg - Für die geplante Megafabrik von Intel müssen 1100 Hektar Ackerboden am Eulenberg freigemacht werden. Das treibt die Bodenpreise in die Höhe - und macht einige Bauern reich.
Ende dieses Jahres soll der Bau losgehen: Der Chiphersteller Intel will mit seinen zwei Fabriken in Magdeburg nicht nur mehrere Tausend Arbeitsplätze schaffen, sondern sorgt nun auch für inflationäre Bodenpreise.
Für das geplante Industrieareal sind nämlich noch nicht alle Flächen erworben worden: 1,8 Millionen Tonnen Börde-Boden müssen abtransportiert werden, um Platz für das Projekt zu machen.
Der US-Halbleiter-Konzern hatte schon 2021 angefangen, sich mithilfe der Landgesellschaft Flächen für die Fabriken zu sichern - lange bevor die Magdeburger etwas über das Vorhaben wussten.
Damals sei den Verkäufern nur mitgeteilt worden, dass es sich um eine große amerikanische Firma handelt, die investieren wolle, so Agrarheute. Erst im März 2022 wurde das Projekt öffentlich gemacht.
Kaufpreis für Ackerflächen steigt um das Fünffache
Da allerdings Sachsen-Anhalt den Industriepark plant, liegt es an dem Bundesland, die Flächen zu erwerben - und das möglichst schnell.
Aktuell treibe das den Hektarpreis auf 250.000 Euro. Vergangenes Jahr sei der Durchschnittspreis für einen Hektar landwirtschaftlich genutzten Acker 30.000 Euro gewesen (was bereits eine Rekordhöhe für die Region darstellte).
Damit sei der Kaufpreis für Ackerflächen fünfmal so hoch, wie gewohnt, rechnet der MDR vor.
Die Bodenkäufer zur Eile treiben wird vermutlich auch der Fakt, dass Intel unsicher ist, ob alle nötigen Flächen erworben werden können. Viele der Landwirte brauchen fruchtbaren Boden für ihr Tagesgeschäft. Die Landgesellschaft kauft für jene Bauern Ersatzflächen in der Region auf, um sie vom Umziehen zu überzeugen.
Die hohe Nachfrage nach Fläche führt dazu, dass rund um Magdeburg die Ackerpreise weiter steigen. Einige Bauern, die bisher beim Verkauf ihres Landes gezögert haben, wird das reich machen.
Einem Landwirt jedoch, der neuen Boden zum Umziehen oder Expandieren braucht, steht damit eine fast unmögliche Investition bevor.
Titelfoto: Stephan Schulz/dpa