Ein Jahr Deutschlandticket: Die Magdeburger Verkehrsbetriebe ziehen Bilanz
Magdeburg - Vor einem Jahr kam das reguläre Deutschlandticket auf den Markt. Die Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) haben jetzt eine Bilanz gezogen.
Mit dem Ticket können Kunden im Nahverkehr für nur 49 Euro durch ganz Deutschland reisen.
Teilweise ist dieses Angebot je nach Region eines Verkehrsbetriebes sogar günstiger als eine normale Monatskarte.
Kein Wunder, dass die Nachfrage sehr hoch ist und die MVB mit den Verkaufszahlen grundsätzlich sehr zufrieden sind.
So haben rund 14.000 Menschen ein Deutschlandticket-Abo bei den MVB abgeschlossen. 10.000 weitere haben sich für ein klassisches Abo des Magdeburger Regionalverkehrsverbunds marego bei der MVB entschieden.
Durch das Ticket hätte sich die Anzahl der MVB-Abonnenten um 20 Prozent erhöht, teilte das Unternehmen mit.
Zudem sei das Jahr 2023 mit 8 Prozent mehr Fahrgästen (42,03 Millionen Menschen) als im Vorjahr sehr erfolgreich gewesen.
Verkehrsbetriebe üben auch Kritik
"Das Deutschlandticket hat nicht nur unsere Erwartungen übertroffen, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zur Mobilität in unserer Region geleistet. Wir sind stolz darauf, dass so viele Menschen von diesem Angebot profitieren und ihre Reisen komfortabel und umweltfreundlich gestalten können", sagte MVB-Geschäftsführerin Birgit Münster-Rendel (53).
Auch kritische Worte gibt es zum Anlass des Jubiläums.
Laut Münster-Rendel müssen die Landes- und Bundesregierung die Finanzierung des Tickets langfristig unterstützen.
"Genauso wie die Länder muss sich auch der Bund klar und deutlich zu einer langfristigen Mitfinanzierung des Deutschlandtickets bekennen. Wir haben enorme Kostensteigerungen bei Personal, Energie oder der Instandhaltung zu schultern. Gleichzeitig müssen wir in den Ausbau und Modernisierung des Systems investieren", führt die Geschäftsführerin weiter aus.
Verkehrsunternehmen und Kommunen seien nicht in der Lage, die Kosten dafür allein zu stemmen.
Titelfoto: Bildmontage: Boris Roessler/dpa, MVB/Stefan Deutsch