Der kleinste Computerchip der Welt kommt bald aus Magdeburg
Magdeburg - US-Chiphersteller Intel will in seiner künftigen Fabrik in Magdeburg Chips mit einer Strukturgröße von 1,5 Nanometern bauen.
Damit handele es sich um die gegenwärtig modernste Technologie, sagte der Leiter des Studiengangs für Halbleiter- und Nanotechnologie an der Universität Magdeburg, André Strittmatter, am Freitag.
Zehn Millionen Nanometer entsprechen einem Zentimeter. Zuvor hatte Intel-Chef Pat Gelsinger beim Weltwirtschaftsforum in Davos über die Pläne für Magdeburg gesprochen.
Die Fabrik in Magdeburg werde nicht nur die fortschrittlichste Fertigung in Deutschland sein, "es wird auch die fortschrittlichste Fertigung der Welt sein, die am Standort Magdeburg stattfindet", betonte Gelsinger. In der Intel-Fabrik in Irland werden demnach aktuell Chips mit einer Strukturgröße von vier Nanometern produziert.
Gemeint ist damit die Breite der Transistoren-Reihen auf den großen Platten, aus denen die einzelnen Chips geschnitten werden. Je mehr Transistoren auf gleiche Fläche passen, desto leistungsstärker und effizienter sind die Chips.
Die modernsten Prozessoren der Welt in 3-Nanometer-Verfahren werden aktuell von TSMC in Taiwan hergestellt. Unter anderem wegen geopolitischer Spannungen mit China um Taiwan versuchen die USA und Europa verstärkt, Anreize für Fabriken mit neuester Technologie zu schaffen.
In Magdeburg laufen noch die Vorbereitungen für den ersten Spatenstich in diesem Jahr. Chips sollen frühestens von 2027 an produziert werden.
Titelfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa