Menschenkette in Magdeburg: Tausende setzen Zeichen gegen rechten Hass nach Anschlag

Magdeburg - Ein Meer aus Lichtern erfüllt die Magdeburger Innenstadt rund um den stillgelegten Weihnachtsmarkt. Tausende gedenken der Opfer des Anschlags vom 20. Dezember - und setzen ein Zeichen.

Auf und rund um den Weihnachtsmarkt bildete sich eine Kette aus Menschen mit Kerzen in der Hand.
Auf und rund um den Weihnachtsmarkt bildete sich eine Kette aus Menschen mit Kerzen in der Hand.  © Isabelle Wiermann/TAG24

Parallel zu einer Zusammenkunft der AfD am Domplatz haben sich am heutigen Montagabend viele Menschen im Bereich des Weihnachtsmarkts zusammengefunden.

Sie trauern um die Opfer und sprechen sich gegen Hetze durch rechte Gruppen aus.

"Erschrocken und wütend stellen wir fest, dass Menschen diese grausame Tat für ihre Politik instrumentalisieren wollen", hieß es in der Ankündigung der Veranstaltung. Man wolle gemeinsam Trauern und Hass keine Chance geben.

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Rund um den Weihnachtsmarkt bildete sich eine Kette aus Menschen mit flackernden Kerzen in der Hand. Im Bereich des Riesenrades sangen sie gemeinsam das Lied "Dona nobis pacem" (deutsch: "Gib uns Frieden").

Als Rettungskräfte aus der Richtung des Allee-Centers die Menge betraten, bekamen sie Applaus und "Danke"-Rufe.

Der Polizeiinspektion Magdeburg zufolge beteiligten sich 4000 Personen an der Menschenkette und 3500 Menschen an der AfD-Kundgebung am Domplatz.

Vor der Johanniskirche haben unzählige Menschen Blumen, Briefe, Lichter und Kuscheltiere in Gedenken an die Verstorbenen abgelegt.
Vor der Johanniskirche haben unzählige Menschen Blumen, Briefe, Lichter und Kuscheltiere in Gedenken an die Verstorbenen abgelegt.  © Isabelle Wiermann/TAG24

Rechte Gewalt könnte eskalieren

Auf dem Weg zur Menschenkette gingen viele Teilnehmer beklommen durch die Gasse, durch die das Auto gerast ist.
Auf dem Weg zur Menschenkette gingen viele Teilnehmer beklommen durch die Gasse, durch die das Auto gerast ist.  © Isabelle Wiermann/TAG24

Mehrere Institutionen warnen nach dem Anschlag durch den mutmaßlichen Täter, dem saudi-arabischen Arzt Taleb A. (50), vor einer möglichen Eskalation rechter Gewalt.

Obwohl Taleb A. seinen sozialen Medien zufolge selbst anti-islamisch und Befürworter der AfD ist, beheizt der Anschlag die Debatte um Remigration.

In Bremerhaven (Bremen) beispielsweise hat ein 67-Jähriger angedroht, auf dem dortigen Weihnachtsmarkt alle "arabisch oder südländisch" aussehenden Menschen mit Messern abzustechen.

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Das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt hält Menschen mit Migrationshintergrund dazu an, nicht allein oder im Dunkeln in Magdeburg unterwegs zu sein, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtete.

Titelfoto: Isabelle Wiermann/TAG24

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