E-Mail-Affäre aufgedeckt! Sollte dieser Magdeburger Weihnachtsmarkt vergrault werden?
Magdeburg - Der kleine Weihnachtsmarkt der Schweizer Milchkuranstalt genau neben dem Magdeburger Dom ist mit seinen kleinen Büdchen und den Lichterketten ein Geheimtipp für die Weihnachtssaison in der Elbestadt - und dem großen Weihnachtsmarkt ein Dorn im Auge! Jetzt kamen E-Mails ans Licht, dass der kleine Budenzauber scheinbar verhindert werden sollte.

Gastronom Arno Frommhagen, der mehrere Lokale in Magdeburg betreibt und von den Einnahmen des Weihnachtsmarktes am Alten Markt stark profitiert, sah die Existenz wohl durch den "De Wiehnachtmärt" am Dom bedroht.
Dabei handelt es sich um einen wesentlich kleineren, urigeren, aber dennoch beliebten Weihnachtsmarkt etwa 15 Gehminuten vom Alten Markt entfernt.
Am 28. Oktober soll Frommhagen laut MDR Sachsen-Anhalt eine E-Mail mit seinen Bedenken an die Gesellschafter der Weihnachtsmarkt GmbH, dem Ordnungsbeigeordneten Ronni Krug (46, CDU), Weihnachtsmarktchef Paul-Gerhard Stieger sowie an drei Stadträte gesendet haben.
Darin hieß es "Dieser Weihnachtsmarkt [am Dom] hat echte Sprengkraft [...] das bleibt mittelfristig nicht ohne Folgen für unsere Gesellschaft. Die Leistungsträger werden sich bei Umsatzeinbrüchen andere Standorte suchen."
"Kreative Lösungen" für die Milchkuranstalt: Brisante E-Mails kommen ans Licht
In dem Mailverkehr, der dem MDR vorliegt, heißt es unter anderem "Die Gesellschafter und Schausteller sind stinksauer" oder "Keiner hat etwas gegen einen kleinen Weihnachtsmarkt wie er im letzten Jahr stattgefunden hat. Das ist jetzt aber zu viel."
Brisant: Krug soll demnach die Magdeburger Berufsfeuerwehr und den Ordnungsamtsleiter Gerd von Baur dazu aufgefordert haben, "kreative Lösungen" zu finden.
Von Baur antwortete daraufhin nur "Über das Gefahrenabwehrrecht lässt sich kein Konkurrentenschutz begründen", berichtet der MDR weiter.

Internes Verfahren gegen Ordnungsbeigeordneten Ronni Krug aufgenommen!

Schließlich erhielt die Milchkuranstalt Wind von der Sache und suchte sich rechtlichen Beistand. Mittlerweile läuft ein internes Verfahren gegen Krug, heißt es.
Oberbürgermeisterin Simone Borris (62, parteilos) hätte nach eigenen Aussagen erst im Rahmen von Recherche von den genauen Inhalten dieser E-Mails erfahren.
Frommhagen begründet gegenüber MDR sein Schreiben damit, dass er auf "Wettbewerbsverzerrung" und "gleichberechtigte Flächenvergabe und Grundbedingungen" aufmerksam machen wollte.
Wie die Volksstimme berichtet, wolle sich Weihnachtsmarktgeschäftsführer Stieger in der kommenden Woche mit den Betreibern der Milchkuranstalt zusammensetzen.
Titelfoto: Lena Schubert