Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt: Täter soll noch heute vor Haftrichter

Magdeburg - Nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt mit mindestens fünf Toten kommen immer mehr Details ans Licht. Unter den Todesopfern ist auch ein neunjähriges Kind.

Der mutmaßliche Täter fuhr mit einem Leihwagen durch die Menschenmengen auf dem Weihnachtsmarkt.  © Hendrik Schmidt/dpa

Es gibt 205 Verletzte, darunter die fünf bestätigten Todesopfer. Nach Informationen aus Sicherheitskreisen wurden 41 von ihnen schwerst verletzt.

Bei dem festgenommenen Tatverdächtigen (50) handelt es sich um einen Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie aus Saudi-Arabien, der 2006 einreiste und in Bernburg arbeitete.

Es soll sich um einen Einzeltäter handeln. Er wurde nach Angaben der Polizei noch am Abend verhört und habe sich bereits zur Tat geäußert.

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Er soll noch am heutigen Samstag einem Haftrichter vorgeführt werden.

Der 50-Jährige war am Freitag kurz nach 19 Uhr mit einem BMW in die Menge gerast. Vor Ort spielten sich schreckliche Szenen ab, überall lagen Menschen auf dem Boden, mussten behandelt werden.

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21. Dezember, 20.58 Uhr: Bundesinnenministerin rät weiterhin zu Besuchen von Weihnachtsmärkten

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (54, SPD) rät trotz des Anschlags in Magdeburg nicht grundsätzlich von Weihnachtsmarkt-Besuchen ab.

Gegenüber dem ZDF sagte die SPD-Politikerin am Abend, die Länder wollten nun lageabhängig schauen, "wo müssen wir unsere Weihnachtsmärkte und wo müssen wir Polizeipräsenz nochmal verstärken, aber nur da, wo nötig. Deswegen gehe ich davon aus, dass man auch weiter auf Weihnachtsmärkte gehen kann."

Allerdings müsse das jeder für sich selbst einschätzen, so Faeser.

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21. Dezember, 20.21 Uhr: US-Präsident Biden drückt Mitgefühl aus

"Keine Gemeinschaft - und keine Familie - sollte ein solch abscheuliches und düsteres Ereignis ertragen müssen, insbesondere wenige Tage vor einem Fest der Freude und des Friedens", hieß es in einer Mitteilung aus dem Weißen Haus.

Der noch amtierende US-Präsident Joe Biden (82) teilte mit, dass man mit den deutschen Behörden im Kontakt stehe und "bei Bedarf alle verfügbaren Ressourcen und Hilfe anbietet".

21. Dezember, 19.54 Uhr: Rechtsextreme Versammlung in der Innenstadt

In der Innenstadt von Magdeburg sind mehrere Menschen augenscheinlich rechtsextremer Gesinnung zusammengekommen.

Laut Angaben der Deutschen Presse-Agentur (dpa) soll es sich um mehrere Hundert Personen handeln. Auf einem Banner steht "Remigration".

Auf einem Banner einer rechtsextremen Demonstration steht "Remigration".  © ---/dpa

21. Dezember, 19.35 Uhr: Trotz Anzeige keine Gefährderansprache gegen Taleb A.

Während der Pressekonferenz konfrontierten Journalisten den Leiter der Oberstaatsanwaltschaft Magdeburg und den Direktor der Polizeiinspektion mit einer früheren möglichen Gefährderansprache des Täters.

Diese hätte aufgrund einer Anzeige erfolgen sollen. Geschehen sei dies jedoch nicht. Taleb A. hätte nicht im Fokus der Ermittlungen gestanden, so die Staatsanwaltschaft.

21. Dezember, 19.04 Uhr: Trauergottesdienst hat begonnen

Um 19 Uhr startete der Trauergottesdienst im Magdeburger Dom. Um 19.04 Uhr, genau 24 Stunden nach der schrecklichen Amokfahrt, gab es eine Schweigeminute.

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (68) sind anwesend.

Im Magdeburger Dom startete um 19 Uhr startete der Trauergottesdienst.  © Jan Woitas/dpa
Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD, 1. Reihe, 2.v.r.) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (68, 1. Reihe, 1.v.r.) beim Trauergottesdienst.  © Jan Woitas/dpa

21. Dezember, 18.22 Uhr: Täter wird Haftrichter vorgestellt

Der Tatverdächtige soll noch am heutigen Samstag einem Haftrichter vorgeführt werden.

Dieser wird darüber entscheiden, ob der 50-Jährige in Untersuchungshaft gebracht wird. Aktuell befindet sich der Täter noch in Polizeigewahrsam.

21. Dezember, 18 Uhr: Uniklinik ruft zu Blutspenden auf

"In dieser schwierigen Zeit haben uns viele Anfragen aus der Bevölkerung erreicht, wie und wo Blutspenden möglich sind", verkündete das Uniklinikum Magdeburg am Samstagabend.

Zwar sei der Blutbedarf der Unikliniken aktuell gedeckt, dennoch müssen die Vorräte wieder aufgefüllt werden.

Dafür organisiert die Uniblutbank Magdeburg gemeinsam mit dem DRK einen zusätzlichen Sondertermin zur Blutspende am 23. Dezember von 10 bis 18 Uhr im Haus 29.

21. Dezember, 17.50 Uhr: Domplatz für Trauerveranstaltung abgeriegelt

Aktuell wird die Trauerveranstaltung vor dem Magdeburger Dom vorbereitet. Dafür wurde der Domplatz für den Verkehr abgeriegelt, außerdem wurde eine Videowand aufgestellt.

Immer mehr Leute strömen derzeit auf den Platz, sie tragen Kerzen und Trauerlichter bei sich. Seit einigen Minuten läuten die Glocken.

Vor dem Dom in Magdeburg kommen immer mehr Menschen zusammen.  © TAG24
Die Polizei riegelt den Domplatz für die Trauerveranstaltung ab.  © TAG24

21. Dezember, 17.27 Uhr: Ermittlungsbehörden sprechen bisher nicht von Terroranschlag

Die Todesfahrt auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg wird von Ermittlungsbehörden bisher nicht als Terroranschlag eingestuft.

So erklärte der Leitende Oberstaatsanwalt Horst Walter Nopens: "Wir haben eben von einem Anschlag gesprochen. Ob es ein Terroranschlag war, wissen wir noch nicht."

Horst Walter Nopens, Leitender Oberstaatsanwalt Staatsanwaltschaft Magdeburg, während der Pressekonferenz am heutigen Samstag.  © Jan Woitas/dpa

21. Dezember, 17.20 Uhr: Täter hat sich bereits geäußert

Die Ermittlungen im Fall werden noch von der Polizei in Sachsen-Anhalt geführt. Laut Sicherheitskräften in Magdeburg prüfe die Bundesanwaltschaft aktuell, ob sie übernehmen wird.

Der Täter sei weiterhin in Polizeigewahrsam und habe sich bereits zur Tat geäußert.

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